FLIRT: ABB erfolgreich im grenzüberschreitenden Verkehr

Nachdem die SBB für den Betrieb des grenzüberschreitenden Verkehrs mit Italien das Gemeinschaftsunternehmen TILO (Treni Regionali Ticino-Lombardia) gegründet hatte, wurden bei Stadler Rail 19 Zweisystem-Züge der Baureihe FLIRT (Die Abkürzung steht für «Flinker Leichter Innovativer Regional Treibzug») bestellt. Die zwei Länder haben allerdings ein unterschiedliches Bahnstromnetz: Die Schweiz betreibt ihr Netz mit einphasigem Wechselstrom, Italien hingegen mit Gleichstrom. Die Anforderung an ABB als Lieferant für die Antriebsausrüstung bestand nun darin, den Antrieb mit möglichst wenigen Änderungen am Zug auf den zusätzlichen Gleichstrom-Betrieb zu erweitern.

Spannung wird umgewandelt
Zu diesem Zweck haben die Engineering-Teams der ABB-Geschäftseinheiten Leistungselektronik und ABB Sécheron SA zusammen ein entsprechendes Konzept ausgearbeitet. Dieses sieht vor, mit einem vorgeschalteten Stromrichter die Gleichstrom-Netzspannung ebenfalls in eine einphasige Wechselspannung umzuwandeln und die Energie über eine zusätzliche Primärwicklung im Transformator zu übertragen. Dadurch bleibt die gesamte elektrische Ausrüstung hinter dem Transformator unverändert, was sowohl für Stadler aus auch für die SBB die Wartung und Ersatzteilhaltung der Züge erheblich vereinfacht.


Tests erfolgreich
Im Zug musste nur der Maschinenraum etwas vergrössert werden, um den zusätzlichen Stromrichter und die zusätzlichen Eingangskomponenten einzubauen.
Er hat bereits die ersten Testfahrten in beiden Netzen erfolgreich abgeschlossen. Die wesentlichen Stromrichter-Komponenten wurden von Anfang an auch so entwickelt, dass sie für den direkten Antrieb im Gleichstrom-Netz eingesetzt werden können. Im Moment befindet sich der erste TILO-FLIRT zur Zulassung in Florenz. Bereits im Frühling 2007 sollen die ersten Züge in den offiziellen Betrieb gehen und die Fahrgäste komfortabel und ohne Umsteigen vom Tessin in die Lombardei bringen.

(ABB/mc/hfu)

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