Fluglärm-Grenzwerte in Deutschland nicht überschritten

Im Zusammenhang mit dem Fluglärmstreit zwischen der Schweiz und Deutschland vereinbarten der damalige Bundespräsident Pascal Couchepin und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel 2008 eine bilaterale Fluglärmanalyse zum Flughafen Zürich. Die am Freitag veröffentlichten Resultate sollen nun eine sachgerechte Basis für einen Lösungssuche beim Fluglärmstreit bilden, wie das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) am Freitag mitteilte.


Schweiz wird Lösungsvorschlag unterbreiten
Gestützt auf den Bericht werde die Schweiz jetzt der deutschen Seite eine Lösung für einen künftige Regelung der An- und Abflüge am Flughafen Zürich unterbreiten, heisst es in der Mitteilung weiter. Der Bericht bezieht sich auf die Fluglärmverhältnisse der sechs verkehrsreichsten Monate des Jahres 2007. Ferner wurden Lärm-Hochrechnungen für die voraussichtlichen Flugbewegungszahlen im Jahr 2024 (350’000 Bewegungen jährlich) gemacht.


Grenzwerte auf Schweizer Gebiet deutlich überschritten
Aus dem von beiden Seiten als Arbeitsgrundlage akzeptierten Bericht geht hervor, dass die heutigen Überflüge in Süddeutschland zu keinen Grenzwertüberschreitungen führen. Dagegen werden die Lärmgrenzwerte auf Schweizer Gebiet erwartungsgemäss deutlich überschritten. Was die Ergebnisse im Hinblick auf eine Lösungssuche bedeuten, konnte BAZL-Mediensprecher Daniel Göring auf Anfrage noch nicht sagen.


Andauernder Fluglärmstreit
Hintergrund des schweizerisch-deutschen Lärmberichts ist der seit Jahren bestehende Fluglärmstreit zwischen den beiden Ländern. Deutschland setzte 2003 nach einem gescheiterten Staatsvertrag eine Verordnung in Kraft, die den Flugverkehr über Süddeutschland mit Nacht- und Wochenend-Sperrzeiten deutlich einschränkte. Deshalb mussten am Flughafen Zürich Südanflüge eingeführt werden.


Nach Abschluss der Fluglärmanalyse sei jetzt die Schweiz mit einem konkreten Vorschlag zur Lösung des Problems am Zug, teilte das süddeutsche Landratsamt Waldshut in einer ersten Reaktion mit. Der zuständige Landrat Tilman Bolacher macht darin aber deutlich, dass die Messresultate aus süddeutscher Sicht zu keiner Änderung an der bisherigen Position führen. Die Sperrzeiten müssten uneingeschränkt beibehalten werden, fordert er. (awp/mc/pg/20)

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