Wer nach dem Unterschied von Generationen fragt, steht zunächst vor einem Chaos. Zunehmend abseitige Wortzusammensetzungen buhlen um Aufmerksamkeit, derweil die Zuordnung des einzelnen Menschen in «seine» Generation immer schwieriger wird. Statt Übersicht entsteht Unsicherheit, statt Zugehörigkeit Verwirrung.
Vorbereitung auf eine kompetitive Wirtschaft statt Rebellion
Hier setzen die Autoren des «GDI Impuls» an. Sie zeigen, was der Begriff «Generation» noch leistet und wo andere (wie «Mikrotrend» und «Szene») bessere Analysen liefern. Sie beschreiben das Selbstverständnis der heutigen Jugendlichen, denen für die Auflehnung nur noch sexueller Exhibitionismus zu bleiben scheint – oder Biederkeit. Denn wo die grösste Provokation bereits von den Werbeplakaten kommt, ist nicht mehr Rebellion angesagt, sondern die Vorbereitung auf eine kompetitive Wirtschaft; die Avantgarde der Jungen zeigt sich daher extrem angepasst. Der neueste «GDI Impuls» geht ausserdem der Frage nach, was eigentlich aus dem guten alten Generationenvertrag geworden sei. Und wie sich am Arbeitsplatz aus den Unterschieden der Generationen neue Chancen ergeben.
Kehrseiten des Lifestyle-Marketings
Im zweiten Teil des aktuellen Magazins werfen Simonetta Carbonaro und Christian Votava einen anregenden Blick auf die Kehrseiten des Lifestyle-Marketings. Die beiden Konsumforscher zeigen, wie das ewige Trendkarussell die Konsumenten immer orientierungsloser und einsamer machte. Und weshalb «Authentizität» ihnen nun eine neue Art von «Zuhause» verspricht. Experte Christoph Willers wiederum erklärt, wie Gen- und Nanotechnologie den Lebensmittelsektor zu einem «Widerstandsmarkt» machen. «GDI Impuls» Nr. 3.2008: «Die neue Klingelton-Twitter-Praktikum-Do of-MeMeMe-XXL-Absinth-Porno-Generation! Wer die Kunden der Zukunft erreichen will, sollte keine Buzzwords produzieren, sondern Mikrotrends und Szenen nachspüren.» » GDI Impuls» ist zu beziehen über das GDI Gottlieb Duttweiler Institute. (gdi/mc/ps)