Handelsbilanzüberschuss im November bei 2’144 Mio CHF

Wenn der zusätzliche Arbeitstag berücksichtigt wird, verringerten sich die Exporte im November um 7,2% (real: -10,7%). Somit hat sich die Lage für die Exporteure ein bisschen entspannt: Im Oktober und September hatten sich die Exporte noch um über 10% verringert.


Die Importe sanken im November ebenfalls weniger deutlich: Die Schweizer Wirtschaft führte Waren im Wert von rund 14 Mrd CHF ein, dies ist ein Rückgang um 3,7% (-2,3%). Bei gleicher Anzahl Arbeitstage sanken die Importe um 7,9% (-6,6%). Die Handelsbilanz schloss im November mit einem Überschuss von 2,14 Mrd CHF.


Der Nespresso-Effekt
Fast alle Exportbranchen konnten sich im Vergleich zu den letzten Monaten steigern, wenn auch auf tiefem Niveau: Sehr stark unter Druck ist weiterhin die Maschinen- und Elektronikindustrie; ihre Ausfuhren verringerten sich um knapp ein Fünftel. Die Bekleidungsindustrie verzeichnete ein Minus von einem Siebtel, die Metallindustrie einen Rückgang um gut 10%. Am meisten Erfolg hatten die Chemiefirmen (+15,1%).


Auch die Nahrungs- und Genussmittelbranche steigerte sich (+6,1%) – vor allem dank dem Versand von Getränken und Kaffee. Hier spielte der Effekt der Exportschlager Nespresso und Red Bull, wie ein EVZ-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA sagte. Seit Juni produziert der Nahrungsmittelkonzern Nestlé Kaffee-Kapseln im Waadtland. Red Bull wiederum hat eine Getränkefabrik in der Ostschweiz.


Libyen immer noch Handelspartner
In Europa sanken die Verkäufe um 3,3% auf 10,2 Mrd CHF. Im wichtigsten Markt Deutschland konnten die Firmen aber 3,7% mehr absetzen. Die Exporte in die USA verringerten sich um gut 10%. Nach Asien wurde 0,9% mehr ausgeführt; China fragte 5,1% mehr Schweizer Produkte nach, Indien gar 80% mehr – vor allem Medikamente sowie Bijouterie und Juwelierwaren.


Trotz des diplomatischen Konflikts mit Libyen ist die Geschäftsbeziehung nicht vollständig beendet: Schweizer Firmen führten Waren im Wert von 4 Mio CHF aus (-85%), vor allem Maschinen, Apparate und Elektronik. Bezogen wurden aus dem nordafrikanischen Land Waren in Wert von 81 Mio CHF, fast ausschliesslich Erdöl (- ein Drittel).


Treibstoff-Importe rückläufig
In die Schweiz eingeführt wurden im November besonders weniger Energieträger (-15%). Investitionsgüter kauften die hiesigen Firmen knapp 5% weniger ein. Bei Rohstoff- und Halbfabrikaten betrug das Minus knapp 10%. Einzig Konsumgüter wurden mehr importiert (+2,9%). Besonders Bijouterie und Juwelierwaren fragte die Schweizer Wirtschaft mehr nach, aber auch beispielsweise Unterhaltungselektronik und Haushaltapparate. (awp/mc/pg/08)

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