Höchstkurse: Wrigley, Kraft, Kellogg und Hershey wecken den Appetit


Während viele Investoren mit Technologieaktien im Depot auf eine Wirtschaftserholung hoffen, erreichen die Nahrungsmittelaktien neue Höchststände. Was steckt hinter dem Kursanstieg und geht es so weiter?

Von Thomas Sadecky


Die Tennisstars Venus und Serena Williams werben für Wrigley
Gestern hat es auch Wrigley (WWY 56,18 Dollar) geschafft und ein neues Allzeithöchst erreicht. Viele Investoren reiben sich die Augen, denn Nachrichten über Höchstkurse waren in den vergangenen zwei Jahren Mangelware. Der Kaugummi-Konzern Wrigley, der auf eine hundertjährige Geschichte zurückblicken kann und über eine Vielzahl von Marken (Doublemint, Wrigley´s Spearmint, Juicy Fruit, Hubba Bubba, Freedent oder Orbit) verfügt, ist keine Ausnahme. Der Getreideflocken-produzent Kellogg, der Nahrungsmittelgigant Kraft Foods und auch der Schokoladenspezialist Hershey Food notieren zumindest bei einem 52-Wochenhöchst.

Was Investoren wollenAlle diese Unternehmen haben fünf Gemeinsamkeiten: Erstens: Die Produkte dieser Unternehmen sind nicht schwierig zu verstehen, man kann sie an jedem Kiosk kaufen und sich selbst ein Urteil über die Qualität bilden. Zweitens:Diese Unternehmen haben starke Marken in ihrem Portefeuille, die gerade in unsicheren Zeiten dem Konsumenten die Orientierung erleichtern. Drittens: Sie bieten keine Berührungspunkte mit aussergewöhnlichen Buchhaltungspraktiken. Viertens: Diese Firmen erarbeiten Gewinne – und diese Gewinne sind vorhersehbar. So schaffte es Wrigley´s in den letzten sieben Quartalen jeweils die Vorgaben zu erreichen oder zu übertreffen. Und fünftens: Diese Unternehmen bezahlen eine Dividende an die Aktionäre, ein gern gesehenes Zubrot in Zeiten rückläufiger Aktienkurse. (Dividendenrenditen in Prozent: Kellogg 2,9/ Kraft 1,35/Wrigley 1,5/Hershey 1,7)

Wie geht es weiterKurz- und mittelfristig ist damit zu rechnen, dass die Gunst der Anleger sich auf diesen Sektor fokussieren wird. Sollte sich jedoch die US-Wirtschaft schneller als erwartet erholen, ist eine Umschichtung in die Technologiewerte wahrscheinlich, und Gewinnmitnahmen bei den Nahrungsmittel-Unternehmen zu erwarten. Weil die erwähnten Konzerne dem Investor eine höhere Sicherheit bieten, wird ihnen auch ein höheres Kurs/Gewinn-Verhältnis zugestanden. Bei den obigen vier liegtes zwischen 29 und 34. Am 28. Februar wird der Schweizer Nahrungsmittel-Gigant Nestlé die Zahlen des vergangenen Jahres veröffentlichen. Augrund der Entwicklung der Konkurrenz sollte es auch bei Nestlé eine erfreuliche Konferenz werden.

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