IAA im Zeichen «grüner Autos» – Branchenlage düster

Offiziell beginnt die IAA erst am Donnerstag Doch bereits von heute an führen die Aussteller ihre Neuheiten den Medien vor. Insgesamt erwartet der Verband der Automobilindustrie (VDA), der die Messe veranstaltet, 781 Aussteller aus 30 Ländern, das sind fast 28 Prozent weniger als bei der letzten Schau vor zwei Jahren. Unter dem Druck der Krise hatten einige Hersteller und Zulieferer ihr Kommen abgesagt. Mit prognostizierten 750.000 Besuchern werden wohl auch weniger Gäste kommen als 2007.


Toyota setzt weiter auf Hybrid
Am Rande der IAA gab Toyota bekannt, seinen Fokus bei der Entwicklung des Antriebs der Zukunft weiter auf Hybrid-Fahrzeuge legen zu wollen. Die Verbindung aus Elektro- und Verbrennungsmotor biete die beste Grundlage für künftige Weiterentwicklungen wie Brennstoffzellen-Fahrzeuge, Plug-In-Hybride oder reine Elektroautos, erläuterte Takeshi Uchiyamada. Seiner Einschätzung nach werde es künftig neben den Verbrennungsmotoren eine breit aufgefächerte Palette von Antriebskonzepten geben.


Hybrid mit Brennstoffzelle ab 2015
Ein erstes Hybrid-Fahrzeug, bei dem der Elektromotor mit einem Brennstoffzelle gekoppelt wird, wollen die Japaner frühestens 2015, spätestens aber 2020 auf den Markt bringen, sagte der für den europäischen Vertrieb verantwortliche Toyota-Manager Didier Leroy am Montagabend. «Derzeit ist es absolut unrealistisch, ein Brennstoffzellen-Fahrzeug zu einem bezahlbaren Preis auf die Strasse zu bringen. Aber spätestens in zehn Jahren wird das möglich sein.»


Trübe Aussichten für laufendes Jahr
Das laufende Geschäftsjahr (per Ende März 2010) werde noch einmal schlechter ausfallen, als das vergangene Jahr, in dem Toyota erstmals in seiner 70 jährigen Firmengeschichte rote Zahlen geschrieben hatte, räumte Europa-Chef Tadashi Arashima ein. «Keine Frage, dieses Jahr ist sehr schlecht.» Wichtig sei aber, dass im ab April 2010 startenden Geschäftsjahr nicht wieder ein Verlust eingefahren werde. «Dann müssen wir wieder profitabel sein.» Ab Mitte 2010 rechne Toyota mit einer weltweiten Belebung der Nachfrage. Auf dem europäischen Gesamtmarkt inklusive Russland erwarte Toyota im nächsten Jahr einen leichten Zuwachs, ergänzte Leroy.


VW schlägt sich weiterhin besser als Konkurrenz
Europas grösster Autokonzern Volkswagen schlägt sich in der weltweiten Absatzkrise weiterhin besser als die Konkurrenz und gewinnt Marktanteile hinzu. Von Januar bis August sei der weltweite Konzernabsatz um 2,1 Prozent gesunken, sagte VW-Chef Martin Winterkorn in Frankfurt. Der Weltmarkt sei aber insgesamt um 14 Prozent zurückgegangen. Allein im Monat August stieg der VW-Absatz sogar um 9,5 Prozent. Volkswagen hatte im Heimatmarkt Deutschland massiv von der Abwrackprämie für Altautos profitiert. Der weltweite Marktanteil des Konzerns stieg um 1,8 Punkte auf 11,7 Prozent. Winterkorn bekräftigte das Ziel, bis 2018 Toyota als weltgrössten Autobauer weltweit abzulösen.

VW will Elektroautos in den Massenmarkt bringen
Winterkorn sagte, VW wolle das Elektroauto aus der «Öko-Nische» ins Massensegment führen. Dabei zähle aber nicht die schnellste, sondern die beste und sicherste Lösung für die Kunden. Dazu brauche es die entsprechende Entwicklungszeit, vor allem beim Thema Batterietechnologie. VW will 2013 im Zuge der neuen Kleinwagenfamilie «New Small Family» die ersten Elektrofahrzeuge anbieten. In Frankfurt zeigt der Autobauer die Studie «e-up». (awp/mc/pg/06)

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