Madrid will mit Gesetzesänderung E.ON-Offerte stoppen

Per Dekret beschloss das Kabinett am Freitag in Madrid, der staatlichen Regulierungsbehörde CNE grössere Befugnisse einzuräumen. Diese könne somit die Offerte von E.ON überprüfen und gegebenenfalls stoppen, berichtete der Rundfunk. Bislang war die CNE nur für Fusionen unter spanischen Unternehmen auf dem Energiemarkt zuständig.


Das Gemeinwohl Spaniens schützen

Es gehe darum, das Gemeinwohl und einen strategischen Wirtschaftszweig Spaniens zu schützen, sagte Vizeregierungschefin María Teresa Fernandez de la Vega. In der CNE (Nationale Energiekommission) sind die Vertrauensleute der Regierung – unter ihnen Behördenchefin Maite Costa – in der Mehrheit. Das Kabinett beschloss Fernsehberichten zufolge zudem, die staatlichen Hilfen für die Stromkonzerne zu reduzieren, was eine Endesa-Übernahme weniger attraktiv mache.

EU-Kommission warnt vor Gesetzesänderung

Kurz zuvor hatte ein Sprecher der EU-Kommission Madrid davor gewarnt, mit Gesetzesänderungen die Übernahme Endesas durch E.ON verhindern zu wollen. Der Düsseldorfer Konzern bietet 29,1 Milliarden Euro. Die Regierung tritt jedoch dafür ein, dass Endesa in spanischer Hand bleibt und favorisiert daher die Offerte des heimischen Gasversorgers Gas Natural über 22,5 Milliarden Euro. (awp/mc/ab)
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