Manpower-Arbeitsmarktbarometer: Verhaltene Beschäftigungsaussichten

Die Netto-Arbeitsmarktprognose liegt somit bei +3 % und sinkt im Quartals- und Jahresvergleich um 6 bzw. 8 Prozentpunkte. Zum ersten Mal wurden die Daten für die Schweiz in diesem Quartal von den jahreszeitlich bedingten Personalfluktuationen saisonbereinigt. Gemäss den saisonbereinigten Daten beläuft sich die Netto-Arbeitsmarktprognose auf +5 % und bleibt im Vergleich zum 2. Quartal 2008 unverändert. «Trotz der ungewissen wirtschaftlichen Lage hatten viele Unternehmen im letzten Quartal einen grossen Personalbedarf. Die Netto-Arbeitsmarktprognose für die Schweiz bleibt deshalb auch im kommenden Quartal positiv», sagt Charles Bélaz, Generaldirektor von Manpower Schweiz.


Saisonbereinigte Daten
Dank der Saisonbereinigung können Daten von jahreszeitlichen Einflüssen, wie beispielsweise Ferienzeiten oder Jahreszeitenwechsel, bereinigt werden. Die saisonbereinigten Daten ergeben ein präziseres Resultat und stellen ein repräsentativeres Bild von langfristigen Trends auf dem Arbeitsmarkt dar. Diese statistische Methode wird in allen Ländern und Hoheitsgebieten angewendet, in denen der Manpower Arbeitsmarktbarometer seit mehr als drei Jahren durchgeführt wird. Die saisonbereinigten Daten sind somit ab dem aktuellen Quartal verfügbar, wobei alle vorherigen Ergebnisse ebenfalls von den saisonalen Faktoren befreit worden sind. Mit der Schweiz stehen nun von insgesamt 23 Ländern saisonbereinigte Daten zur Verfügung. Ohne anders lautenden Hinweis beziehen sich die folgenden Angaben auf saisonbereinigte Daten.


Vergleich nach Regionen
Von den sieben Schweizer Regionen verzeichnen fünf positive Beschäftigungsaussichten. Für zwei Regionen ergibt die Studie eine neutrale Netto-Arbeitsmarktprognose von 0 %. Das optimistischste Ergebnis weist die Genferseeregion (+9 %) auf, gefolgt von der Zentral- (+8 %) und der Nordwestschweiz (+7 %). Das Resultat für die Genferseeregion ist besonders erfreulich: Die Region verzeichnet schweizweit die einzige Zunahme der prognostizierten Personalbestände im Jahresvergleich (4 Prozentpunkte). Auch im Vergleich zum 2. Quartal 2008 steigt der Wert um 3 Prozentpunkte. Die stärkste Abnahme im Quartalsvergleich wurde in der Zentralschweiz gemessen (5 Prozentpunkte). Die Befragung bei Arbeitgebern ergibt für das Espace Mittelland (+3 %) ein kontrastreiches Ergebnis: Im Vergleich zum 2. Quartal 2008 weist die Region mit 11 Prozentpunkten schweizweit die stärkste Zunahme der Beschäftigungsaussichten auf und verzeichnet gleichzeitig mit einer Abnahme von 21 Prozentpunkten den stärksten Negativtrend. Im Tessin (0 %), in der Ostschweiz (0 %) und in Zürich (+2 %) sinken die Werte sowohl im Quartals- als auch im Jahresvergleich.


Vergleich nach Wirtschaftssektoren
In sechs der zehn untersuchten Wirtschaftssektoren fallen die Beschäftigungsaussichten positiv aus. Die höchsten Netto-Arbeitsmarktprognosen wurden mit je +13 % im Sektor Bank- und Versicherungswesen, Immobilien und Dienstleistungssektor und im Sektor Verkehr und Nachrichtenwesen gemessen. Der Sektor Verkehr und Nachrichtenwesen weist zudem die stärkste Zunahme der Beschäftigungsaussichten im Jahresvergleich auf (9 Prozentpunkte). Dagegen resultierte aus der Umfrage unter Arbeitgebern für den Sektor Bergbau und Rohstoffgewinnung sowie für die verarbeitende Industrie mit je -4 % von allen Wirtschaftssektoren das schwächste Ergebnis. Die verarbeitende Industrie verzeichnet zudem den stärksten Rückgang der prognostizierten Personalbestände im Quartals- und im Jahresvergleich (14 bzw. 30 Prozentpunkte) und die niedrigste Netto-Arbeitsmarktprognose seit Einführung der Studie in der Schweiz. Nach den negativen Beschäftigungsaussichten des 2. Quartals 2008 zeigen sich die befragten Arbeitgeber des Baugewerbes für das kommende Quartal wieder optimistischer: Mit einer Netto-Arbeitsmarktprognose von +3 % weist das Baugewerbe im Vergleich zum Vorquartal die stärkste Zunahme der Beschäftigtenzahlen auf im Vergleich zum Vorquartal auf (17 Prozentpunkte).


Arbeitsmarktprognosen EMEA-Region (Europa, Naher Osten und Afrika)
Von den 32 Ländern und Hoheitsgebieten, die weltweit an der Studie teilnehmen, verzeichnet Spanien mit -2 % den einzigen negativen Wert. Von den 17 Ländern der EMEA-Region weisen neun einen niedrigeren Wert im Vergleich zum letzten Quartal auf. Am optimistischsten zeigen sich die Arbeitgeber in Polen (+29 %) und Rumänien (+26 %). In Deutschland rechnen die befragten Arbeitgeber im Vergleich zum 2. Quartal 2008 mit keiner Änderung ihrer Personalbestände (+10 %), erwarten jedoch im Vergleich zum 3. Quartal 2007 einen um 3 Prozentpunkte niedrigeren Wert. Mit einer Netto-Arbeitsmarktprognose von +4 % bleiben die Beschäftigungsaussichten in Frankreich im Vergleich zum Vorquartal unverändert und sinken im Jahresvergleich leicht um einen Prozentpunkt.


Weltweite Beschäftigungsaussichten
Mit Ausnahme von Spanien fallen die Beschäftigungsaussichten für das 3. Quartal 2008 zwar in allen Ländern und Hoheitsgebieten positiv aus, sinken jedoch insgesamt im Vergleich zum Vorquartal. In Indien (+45 %), Singapur (+42 %) und Peru (+40 %) wurden weltweit die höchsten Netto-Arbeitsmarktprognosen gemessen. Während Mexiko mit +21 % das beste Ergebnis des Landes seit Einführung der Studie aufweist, waren die Werte in Argentinien (+25 %), Neuseeland (+16 %), Südafrika (+17 %) und Spanien (-2 %) noch nie so niedrig. (manpower/mc/ps)

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