Microsoft verschiebt Einführung des neuen Office-Pakets auf Ende 2006

Ursprünglich war die Auslieferung im Oktober geplant gewesen. Experten zeigten sich nicht überrascht von der Entscheidung, nachdem das Unternehmen bereits die Einführung seines neuen Betriebssystems «Vista» verschoben hatte. Die Papiere von Microsoft hatten am New Yorker Aktienmarkt vor Bekanntgabe der «Office»-Verzögerung um 1,34 Prozent auf 23,47 US-Dollar angezogen, nachbörslich verlor die Aktie 0,21 Prozent auf 23,42 US-Dollar.


Verzögerung aufgrund unzufriedenstellender Testergebnisse
Begründet wurde die Verzögerung mit den bisherigen Testergebnissen. Wie bei der Einführung neuer Software üblich, hatte Microsoft so genannte Beta-Versionen einigen Experten für Tests zur Verfügung gestellt. Diese sind aber offenbar nicht zufriedenstellend ausgefallen. Privatkunden und Hardware-Vertragspartner von Microsoft müssen – wie bereits vor Monaten angekündigt – bis Anfang 2007 auf die neue Software warten. Ihre Belieferung soll mit dem verschobenen «Vista»-Start einhergehen.  


Problem: Lizenzvereinbarungen
Analyst David Smith vom Marktforschungsinstitut Gartner hält die Entscheidung des Softwarekonzerns nicht für ungewöhnlich. «Ich bin nie überrascht, wenn sich die Einführung neuer Produkte verzögert, schon gar nicht, wenn es sich um Software von Microsoft handelt», sagte er. Für seine Grosskunden, die Lizenzvereinbarungen unterzeichnet haben, nun aber die neue Software nicht rechtzeitig erhalten, werde sich das Unternehmen etwas einfallen lassen müssen.


«Office» und «Windows» nach wie vor wichtigste Microsoft-Produkte
Das «Office»-Paket enthält wichtige Programme wie Microsoft Excel, Word oder Outlook. Zwar hat sich Microsoft in den vergangenen Jahren zunehmend auch andere Absatzmöglichkeiten erschlossen, doch steuern Produkte wie «Office» und «Windows» noch immer einen grossen Teil zum Ergebnis bei. Die Markteinführung der neuen «Windows»-Version «Vista» ist nach mehreren Verzögerungen nun für Januar 2007 geplant. Dadurch verpasst Microsoft bereits das wichtige Weihnachtsgeschäft. Wie Microsoft über seine PR-Agentur mitteilte, bleibt es vorläufig bei dieser Planung. Das endgültige Auslieferungsdatum werde aber von der Frage der bis dahin erreichten Qualität abhängig gemacht. (awp/mc/ar)

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