Migros will Schweizer Rahm im Ausland verbuttern

Die Rahmenbedingungen in der Schweiz würden die Kosten für die Butterverarbeitung in die Höhe treiben, schreibt der Grossverteiler in einem Communiqué vom Montag. Die Zeche zahlten am Schluss die Konsumierenden. So habe das Kilo Butter 2004 in der Schweiz 11,80 CHF gekostet, in Deutschland 5,30 und im Schnitt der vier Nachbarländer (D, F, I, AU) rund 8 CHF. Dem könne die Migros nicht mehr tatenlos zusehen.


Kartell-Strukturen
Der Buttermarkt in der Schweiz weise Kartell-Strukturen auf. Die Wettbewerbskommission (Weko) habe im Zusammenhang mit der Übernahme der AZM Aargauer Zentralmolkerei durch Emmi eine marktbeherrschende Stellung der Luzerner bei Konsummilch, -rahm und Butter festgestellt. Emmi und die Freiburger Cremo teilen sich im wesentlichen die Butterproduktion in der Scweiz. Gleichzeitig habe die Weko dem Bundesrat empfohlen, den passiven Veredelungsverkehr – Schweizer Rohstoffe im Ausland verarbeiten und wieder importieren – möglichst schnell zuzulassen, schreibt die Migros.


Abbau der Hochpreisinsel Schweiz
Im weiteren bekennt sich der Grossverteiler weiter zu Schweizer Butter und Rahm – «wenn möglich günstiger mit dem Veredelungsverkehr». Der Einsatz für den Abbau der Hochpreisinsel Schweiz gehe weiter.


Wenig Freude bei der Branchenorganisation Butter
Wenig Freude löst der Vorstoss der Migros bei der Branchenorganisation Butter aus. Geschäftsführer Peter Ryser sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA, der zollermässigte passive Veredelungsverkehr sei gemäss dem im März vom Parlament totalrevidierten Zollgesetz ab 2012 möglich. Diese Frist benötigten Produzenten und Verarbeiter für den Übergang. Werde der zollermässigte Veredelungsverkehr früher eingeführt, seien einmal mehr die Bauern die Verlierer, da Druck auf die Rohstoffpreise entstehe.


In Kleinpackungen ändere sich nichts
Dass der Butterpreis ab 2007 steigt, verneint Ryser. Bei der Butter in Kleinpackungen ändere sich nichts. Die Butter in Grosspackungen für die Industrie werde hingegen wegen dem Abbau der Marktstützung teurer. (awp/mc/gh)

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