mobilezone-CEO Ruedi Baer: «Wir werden weiter wachsen»


Bei mobilezone klingelts kräftig in der Kasse. Der Handy-Anbieter verzeichnet im ersten Semester 2004 einen Gewinnsprung von 925 Prozent. mobilezone-CEO Ruedi Baer erklärt im Moneycab-Interview den Erfolg und blickt in die Zukunft.

Von Martin Skalsky


mobilezone-CEO Ruedi Baer gibt Auskunft. (pd)
Moneycab: Herr Baer, Ihr Unternehmen schreibt deutlich schwarze Zahlen. Der Konzerngewinn verzehnfachte sich im ersten Halbjahr 2004. Wie ist eine solche Entwicklung im hart umkämpften Handy-Markt möglich?

Ruedi Baer: Dafür gibt es primär zwei Gründe. Zunächst verzeichnen wir in der Schweiz seit Anfang Jahr eine starke Umsatzzunahme. Einerseits finden die Kunden bei uns viele attraktive Angebote. Andererseits stehen Spezialisten hinter dem Verkaufspult. Von der Grossmutter bis zum anspruchsvollen Geschäftskunden wird jeder Kunde kompetent beraten. Das wird geschätzt. Zudem optimieren wir laufend unsere Standortstruktur. Den zweiten Grund für unseren Erfolg sehe ich darin, dass sich mobilezone aus dem Deutschland-Geschäft zurückgezogen hat.


«Von der Grossmutter bis zum anspruchsvollen Geschäftskunden wird jeder Kunde kompetent beraten. Das wird geschätzt.» Ruedi Baer, CEO mobilzone



Warum wurde die Kleen-Gruppe nun definitiv verkauft?

Die Kleen-Gruppe war die letzte verbliebene operative Einheit in Deutschland, die zur mobilezone Holding gehörte. Wir wollten unsere Aktivitäten weiter auf die Schweiz fokussieren. Ausserdem belastete das Deutschland-Geschäft das Konzernergebnis seit längerem mit Verlusten. Im ersten Halbjahr 2004 resultierte erneut ein Verlust von 179’000 Franken.

Bleibt die Beteiligung am deutschen Klingeltonanbieter Jamba. Was passiert damit?

Wir sind mit Jamba Deutschland ein Joint-Venture eingegangen. Jetzt ist Jamba von der kanadischen VeriSign übernommen worden. Die Absichten von Verizon VeriSign sind uns nicht ganz klar. Es scheint, als würde Jamba immer mehr zum Content-Lieferanten umgebaut. Wenn diese Entwicklung weg vom ursprünglichen Business Case eines Retail-Portals anhält, können wir uns vorstellen, diese Beteiligung zu verkaufen.

Jetzt steht aber erst mal ein Konzerngewinn von 8,2 Millionen Franken zu Buche. Was machen Sie mit dem ganzen Geld? Werden die Preise in den Läden noch weiter gesenkt?

Nein, das ist fast nicht mehr möglich. Die meisten Modelle kosten ja in Verbindung mit einem Abo-Abschluss bereits jetzt null Franken. Ab Ende Monat werden wir allerdings eine Sonderaktion lancieren. Mit dem Nokia 6230 bringen wir ein sehr gutes Handy ebenfalls für null Franken auf den Markt. Bisher kostete das Gerät zwischen 99 und 149 Franken.

Wer profitiert noch von den guten Geschäftszahlen?

Wir werden im September ein Aktienrückkaufprogramm starten. Dabei wollen wir bis zu 5 Prozent der ausstehenden Aktien zurückkaufen und anschliessend vernichten. Davon werden vor allem die Aktionäre profitieren.

Noch ein Wort zur Zukunft. Wachsen für mobilezone die Bäume weiter gen Himmel?

Ja, ich gehe davon aus, dass wir die Performance auch im zweiten Halbjahr 2004 halten, wenn nicht sogar noch steigern können. Wir werden also weiter wachsen. Fairerweise müssen wir aber zugeben, dass unser Geschäft stark von der Innovationskraft der Handy-Hersteller abhängt. Je mehr neue Handys es gibt, desto grösser ist das Kundeninteresse. Hier sieht es aber gerade im Hinblick auf das Weihnachtsgeschäft mehr als gut aus. Die ersten UMTS-Handys sollten bis dahin auch für den privaten Gebrauch auf dem Markt sein.

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