Privatbankiers für 2006 zuversichtlich – Hoffnung in neue Richtlinien

Grosse Hoffnung legen die Privatbankiers in die neuen Richtlinien des Bundes für die Finanzmarktregulierung. Diese «Zehn Gebote» dürften die Überregulierung im Bankensektor bekämpfen, sagte Pierre Darier, Präsident der Vereinigung Schweizer Privatbankiers, am Donnerstag vor den Medien in Bern.


Zufrieden mit den Kosten-Nutzen-Analyse der Behörden

Besonders zufrieden sind die Privatbankiers mit dem Bestreben der Behörden, häufiger Kosten-Nutzen-Analysen zu Regulierungsplänen durchzuführen. Zudem müssten die Regulierer nach den neuen Grundsätzen darauf achten, die Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Finanzsektors nicht einzuschränken.

Neue Richtlinien

Die neuen Richtlinien wurden von der Eidg. Finanzverwaltung zusammen mit der Eidg. Bankenkommission, dem Bundesamt für Privatversicherung und der Kontrollstelle für die Bekämpfung der Geldwäscherei erarbeitet.

Regulierungsflut war ein Hauptsorge

Die 14 in der Vereinigung zusammengeschlossenen Privatbanken wollen nun die Umsetzung der Richtlinien durch die Regulierungsinstanzen genau verfolgen. Die Regulierungsflut war wie der Angriff aus dem Ausland auf das Schweizer Bankgeheimnis eine der Hauptsorgen der Privatbanken.

Bilateralen II lösten einige Probleme

Mit den Bilateralen II wurden inzwischen zumindest vorläufig viele Probleme gelöst, wie die Privatbankiers erklärten. Die Rahmenbedingungen, die sonst stets das Hauptthema waren, erlaubten es nun, sich wieder primär um das Tagesgeschäft zu kümmern.

Privatbanken sind gut gerüstet

Trotz Wettbewerbsdrucks sehen sich die Privatbanken für das laufende Jahr gut gerüstet. Der Eindruck, dass nur noch grosse, weltweit agierende Privatbanken überleben könnten, sei falsch, sagte Christian Rahn, Teilhaber der Bank Rahn & Bodmer in Zürich. «Der Traiteur wird neben Aldi immer auch bestehen können.»

Die Kleinen sind gross in der Kundenbetreuung

Chancen für die kleinen Spezialisten sieht Rahn vor allem in der Kundenbetreuung. Je kleiner die Bank sei, desto besser gelinge es ihr, ihre Kundschaft persönlich und individuell zu betreuen.

Eine unabhängige Vermögensberatung

Zwar werde sie nicht alle Bankdienstleistungen anbieten können. Doch sei es oft ein Vorteil, wenn die Bank die Anlageprodukte nicht selbst produziere. Dem Bankhaus entgingen dadurch zwar lukrative Einkommensquellen, dafür gewinnt es Kunden, die eine unabhängige Vermögensberatung schätzen.

Konsolidierung ein globales Phänomen

Die Konsolidierung in der Branche werde zwar weitergehen, sagte Pierre Darier, Teilhaber von Lombard Odier Darier Hentsch in Genf. Doch diese Tendenz sei angesichts des steigenden Wettbewerbs ein globales Phänomen.

Julius Bär sorgte für Schlagzeilen

Für Übernahmen gebe es verschiedene Gründe, fügte Rahn an. Oft würden Synergien in der Informatik, erfolglose Nachfolgeregelungen oder neue Geschäftsmodelle genannt. Zuletzt hatte die Übernahme der UBS-Privatbanken durch Julius Bär für Schlagzeilen gesorgt. (awp/mc/ab)
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