Variante 1
Laxey prüfe drei Varianten: «Erstens, ein Aktiensplit und damit die Aufspaltung von Saurer», sagte Schenker in einem Interview mit der «SonntagsZeitung» (SoZ, Ausgabe 03.09.). Damit sollen sich die Managements der beiden Saurer-Sparten Textilmaschinen und Antriebstechnik «auf ihre Stärken konzentrieren können».
Variante 2
Zweite Option sei «der Verkauf von einem Bereich und die Konzentration auf den anderen – vermutlich den Textilbereich», sagte der Managing-Partner der Anwaltskanzlei Baker McKenzie in Zürich, der auch schon bei der Sanierung von Ascom, Von Roll oder Swisslog engagiert war und Autor des Sanierungskonzepts «New Crossair» ist, welches der Swiss-Gründung zu Grunde lag.
Variante 3
Dritte Variante für Saurer sei «der mutige Schritt, mehr Kapital aufzunehmen und beide Bereiche vorwärts zu bringen». Ohne die Möglichkeit, das Unternehmen von innen anzuschauen, gebe es aber noch kein Patentrezept, führte Schenker aus.
Zur Palastrevolution geblasen
Laxey hatte am Dienstag zu einer Palastrevolution geblasen und fordert eine ausserordentliche Generalversammlung bei Saurer, um vier nicht genehme Verwaltungsräte, darunter VR-Präsident Giorgio Behr, abzuwählen und durch fünf Leute ihrer Wahl zu ersetzen. Laxey will zwar an Saurer-Chef Heinrich Fischer festhalten. Man sei aber darauf vorbereitet, falls Fischer bei einem Machtwechsel im Verwaltungsrat zurücktreten würde, sagte Schenker.
Erb-Sanierer Hans Ziegler als neuer Konzernchef
Als neuer Konzernchef vorgesehen ist Erb-Sanierer Hans Ziegler, den Laxey ebenfalls in den Verwaltungsrat wählen will. «Herr Ziegler verfügt über grosse exekutive Erfahrung und würde einspringen.» An Zieglers Stelle würde er selbst das Verwaltungsratspräsidium übernehmen, ergänzte Schenker.
Stimmung beunruhigt
Saurer-Chef Fischer sagte in einem Interview mit dem «SonntagsBlick» (Ausgabe 03.09) zur Stimmung im Unternehmen mit rund 10’000 Angestellten: «Natürlich sind die Leute beunruhigt, das ist bei drohenden Veränderungen nur natürlich. Ich bekomme viele E- Mails besorgter Mitarbeiter.» Das sei attraktiv für industriell denkende Aktionäre und für die Mitarbeiter. Wie sich Saurer gegen die Wahl eines neuen Verwaltungsrates wehren will, mochte Fischer noch nicht sagen: «Das wäre unklug. Natürlich stellen wir unsere Überlegungen an.»
Ausgangslage für Laxey vorteilhafter
Die Ausgangslage für Laxey beurteilt Fischer «sicher als vorteilhafter als an der letzten GV». Laxey hat die Beteiligung an Saurer seither auf 25,9% ausgebaut. An der GV hatte Laxey den Antrag auf eine Sonderausschüttung von 140 Mio CHF zwar zurückgezogen, Laxey-Chef Preston Rabl schaffte aber knapp die Wahl in den Verwaltungsrat. (awp/mc/gh)