SGS: Branchenkonsolidierung bringt Vorteile

«Die Vorteile einer Branchenkonsolidierung liegen auf der Hand, und irgendwann wird sie auch vollzogen werden», sagte Marchionne in einem Interview mit der Zeitung «Finanz und Wirtschaft» (FuW, Ausgabe 2.12). «Noch teilen aber nicht alle relevanten Parteien die Überzeugung, dass ein Zusammenwachsen von grossem Wert ist.»


Feindliche Übernahmeversuche bringen nichts
Dass Bureau Veritas den Schiffprüfer Germanischer Lloyd übernehmen will, dort aber auf Ablehnung stösst, wollte Marchionne nicht kommentieren. Grundsätzlich sei die Branche ein «People-Business», «es sind die Menschen, die den Erfolg ausmachen», sagte Marchionne. Feindliche Übernahmeversuche brächten daher nichts.


An Germanischer Lloyd interessiert
Auch SGS sei an Germanischer Lloyd interessiert. «Ihre Dienstleistungen in der Schiffszertifizierung würden gut auf unsere Kernkompetenzen passen», sagte Marchionne.


Ein höheres Übernahmetempo
Für ein höheres Übernahmetempo steht der am Mittwoch überraschend zum neuen SGS-Konzernchef berufene Brite Chris Kirk: «Wir müssen mit den Akquisitionsbemühungen rascher werden», sagte Krik im gleichen Interview der «Finanz und Wirtschaft». Die Ausbreitung müsse noch schneller als bislang geschehen.


SGS werde gute Resultate liefern
Das laufende Geschäft entwickle sich nach Plan, SGS werde «gute Resultate» liefern. «Das von Bureau Veritas erreichte 6-prozentige organische Wachstum werden wir überbieten», sagte Kirk, der Dan Kerpelman an der SGS-Spitze ablöste und damit fünfter Konzernchef in drei Jahren wurde.


Zusammengehen mit Bureau Veritas begrüssenswert
Händler sagten, eine Annäherung an Bureau Veritas, die zur französischen Finanzgesellschaft Wendel Investissement gehört, sei wahrscheinlicher geworden. Ein Zusammengehen der beiden Unternehmen würde an der Börse denn auch sehr begrüsst. «Das wäre ein grosser, aber nicht unmöglicher Schritt für SGS», hiess es.


Verbindungen erlauben Spekulationen
Händler verwiesen darauf, dass Marchionne auch als Chef des italienischen Autokonzerns Fiat amtet. Die Fiat-Grossaktionäre, die Agnelli-Familie, seien auch an Bureau Veritas beteiligt. «Es gibt da durchaus Verbindungen, die solche Spekulationen erlauben», sagte ein Händler.


Letzte Etappe der Nachfolgeregelung Marchionnes
Die Ablösung des bisherigen CEO Dan Kerpelman durch Chris Kirk sieht Marchionne als die «letzte Etappe meiner Nachfolgeregelung». Davor habe es eine Serie von Zwischenlösungen gegeben. Das Geschäftleitungskollegium habe ihm signalisiert, dass der SGS-Motor nicht mehr ganz rund lief, so der VR-Präsident gegenüber der FuW weiter. (awp/mc/ab)

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