Siemens-Schmiergeldaffäre: Zentralvorstand Feldmayer verhaftet

Der Manager sei am Dienstag in München im Zuge einer neuen Durchsuchungsaktion verhaftet worden, sagte ein Siemens-Sprecher. «Wir sind weiter an einer umfassenden Aufklärung interessiert und kooperieren voll mit der Staatsanwaltschaft.» Damit wurde ein Vorabbericht des «Handelsblatts» bestätigt.


Erstmals ein aktiver Zentralvorstand verhaftet
Erstmals wurde damit nun ein aktiver Zentralvorstand verhaftet. Bisher waren bereits die ehemaligten Vorstände Thomas Ganswindt und Heinz-Joachim Neubürger als Beschuldigte in die Affäre verwickelt. Ganswind sass vor Weihnachten in Untersuchungshaft.


Mindestens 200 Millionen Euro unterschlagen
Laut bisherigen Ermittlungen soll eine Gruppe von teils hochrangigen Siemens-Mitarbeitern mindestens 200 Millionen Euro unterschlagen und im Ausland als Schmiergeld eingesetzt haben. Siemens selbst geht sogar verdächtigen Zahlungen von bis zu 420 Millionen Euro nach.


Streit um Siemens-Gewinn aus Schmiergeld-Geschäft
Im Darmstädter Prozess um Korruption in der Siemens-Kraftwerkssparte ist heftiger Streit um die Höhe des Gewinns entbrannt, den der Konzern aus dem Verkauf von Gasturbinen nach Italien gezogen hat. Der aktuelle Finanzvorstand des zuständigen Unternehmensbereichs, Ralf Guntermann, bezifferte am Dienstag vor dem Landgericht den Bruttogewinn aus dem Geschäft mit dem italienischen Energiekonzern Enel auf 103,8 Millionen Euro. Das entspricht mehr als 30 Prozent des auf Siemens entfallenden Umsatzanteils von 346 Millionen Euro der insgesamt 450 Millionen Euro schweren Aufträge. (awp/mc/gh)

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