Siemens schweigt zu Treffen von Staatsanwaltschaft mit US-Ermittlern

Die Vertreter der SEC wollten sich in Deutschland über die Korruptionsfälle bei dem Elektrokonzern informieren. Ob und wann die Ermittler bei dieser Gelegenheit auch bei Siemens selbst anklopfen werden, liess der Sprecher weiter offen. Nach Angaben des Leitenden Oberstaatsanwaltes Christian Schmidt-Sommerfeld sollte das Treffen am Dienstagvormittag beginnen. Frühestens an diesem Mittwoch sei, wenn überhaupt, mit Informationen über den Verlauf zu rechnen, bekräftigte Schmidt- Sommerfeld.


«Anbahnungsgespräch»
Am Vortag hatte er von einem «Anbahnungsgespräch» gesprochen, die US-Ermittler hätten um den Termin gebeten. Was genau besprochen werden sollte, wollte der Leitende Oberstaatsanwalt nicht sagen. Auch Medienberichte, wonach die US-Bundespolizei FBI und Ermittler des US- Justizministeriums teilnehmen sollten, wurden nicht bestätigt. Siemens selbst hatte in der Schmiergeld-Affäre von dubiosen Zahlungen von rund 420 Millionen Euro gesprochen, im jüngsten Quartalsbericht aber bereits darauf hingewiesen, dass das Volumen noch deutlich über dem bisher bekannten Ausmass liegen könnte.


Siemens droht die grösste Gefahr aus den USA
In der Schmiergeld-Affäre droht Siemens die grösste Gefahr aus den USA. Neben hohen Geldbussen ist auch der Ausschluss von öffentlichen Aufträgen möglich. Die Rücktritte des früheren Siemens- Aufsichtsratschefs Heinrich von Pierer und des Ex-Vorstandschefs Klaus Kleinfeld waren daher auch als Signal an die SEC gedeutet worden, dass es der Konzern mit der Aufklärung ernst meint. (awp/mc/gh)

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