SNB stellt tiefere Gewinnausschüttung in Aussicht

Das habe die SNB bereits bei der Initiative «Nationalbankgewinne für die AHV» des Komitees Sichere AHV (KOSA) im September 2006 erklärt. Gegenüber dem «SonntagsBlick» verwies Roth darauf, dass die Ausgangslage immer noch sehr komfortabel sei: «Ende 2007 hatten wir immer noch einen beträchtlichen Puffer von weit über 20 Mrd CHF an Ausschüttungsreserven.»


Keine Details zu Buchverlusten auf UBS-Ramschpapiere
Zu den Buchverlusten auf den «toxischen Papieren», welche die SNB von der Grossbank UBS übernommen hat, wollte sich Roth nicht detailliert äussern. Die definitiven Zahlen würden am 4. März veröffentlicht. Grund für die Verspätung – die SNB publiziert ihre Bilanz überlicherweise Ende Januar – sei, dass der Abschluss der neuen Zweckgesellschaft «einfach mehr Zeit» brauche.


«Trotzdem hat die SNB immer perfekt funktioniert»
Der von «Sonntag» provisorisch errechnete Rückgang der Eigenkapitalquote der Nationalbank von 59 auf 27% sei nicht gefährlich. In der Geschichte der Nationalbank habe es lange Phasen mit tieferen Eigenkapitalquoten gegeben. «In den 70er-Jahren war sie sogar negativ. Trotzdem hat die SNB immer perfekt funktioniert.»


«Die Notenbank schafft die Liquidität selbst»
Auch im Vergleich mit den Notenbanken anderer Länder stehe die SNB gut da, sogar an der Spitze. «Dennoch bemühen wir uns um eine gute Eigenkapitalausstattung, weil das positiv ist für die Stabilität des Systems.» Notfalls könnte die Nationalbank einfach Geld drucken: «Die Notenbank hat kein Liquiditätsproblem, kein Finanzierungsproblem. Sie schafft die Liquidität selbst.»


Neuordnung des Finanzsystems: keine Revolution erwartet
Zu den Plänen zur Neuordnung des Finanzsystems sagte Roth im «SonntagsBlick», es werde keine Revolution geben. «Klar ist aber, dass die Banken mehr Eigenkapital haben müssen. Wichtig ist auch, dass der Nichtbankensektor wie etwa die Hedgefunds besser überwacht wird», sagte Roth, der auch die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) präsidiert. Auch die Ratingagenturen müssten besser funktionieren. «Zwar kommt eine stärkere Regulierung, aber die Grundphilosophie wird dieselbe bleiben. Wir werden weiterhin freien Kapital- und Güterverkehr haben.» (awp/mc/ps/04)

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