SNB: Trotz Volatilität an Börsen derzeit kein zusätzl. Handlungsbedarf

Das sagte SNB-Direktoriumsmitglied Thomas Jordan am Donnerstag in seinem Referat ‹Geldpolitik und Finanzmärkte: Was bringt das Jahr 2008?› anlässlich der Fonds-Messe 2008 in Zürich.


Rbuste Wirtschaftsentwicklung erwartet
Die Nationalbanker erwarten für die Schweiz ‹aus heutiger Sicht› für 2008 eine ‹robuste Wirtschaftsentwicklung›. Zwar schwäche sich die Wachstumsdynamik im Vergleich zum Vorjahr ab, die Konjunktur bleibe aber breit abgestützt und der Arbeitsmarkt entwickle sich weiter positiv, so Jordan. Die Auftragsbücher seien in den meisten Sektoren gefüllt und die Konsumentenstimmung bleibe gut.


Risiken haben in letzter Zeit zugenommen
Jordan gesteht aber ein, dass die Risiken in letzter Zeit zugenommen haben. «So könnte sich die Prognose vom Dezember, die ein Wachstum von rund 2% für 2008 vorsah, bei einer markanten Abkühlung der Weltwirtschaft als zu optimistisch erweisen», sagte er. Bei der Inflation rechnet die SNB wegen den Preisaufschlägen beim Erdöl mit einem Anstieg über 2% im ersten Halbjahr 2008, danach aber wieder eine Beruhigung und eine Rückkehr der Teuerung in den Bereich der Preisstabilität.


Situation neu beurteilen
Die SNB wird Mitte März 2008 die Situation neu beurteilen. Die dannzumalige Lagebeurteilung werde Gelegenheit geben, Inflations- und Konjunkturaussichten mit neuen Daten zu beurteilen. Die SNB verfolge die ökonomische Entwicklung aber zeitnah und könne ‹bei völlig unerwarteten Ereignissen mit grosser Tragweite rasch und flexibel reagieren›.


Wechselkursvolatilitäten bleiben hoch
Auf der internationalen Ebene erwartet Jordan aufgrund der Unsicherheiten, dass die Wechselkursvolatilitäten im Jahr 2008 hoch bleiben werde und daher ein ‹ungünstiges Umfeld› biete für Carry Trades, also die Aufnahme von Geldern in Tiefzins-Währungen (JPY, CHF) bei gleichzeitiger Anlage der Gelder in Hochzinswährungen (AUD, NZD). Die höhere ökonomische Unsicherheit im 2008 dürfte laut Jordan auch dazu führen, dass der ‹Prozess der Anpassung der Risikoprämien weitergeht›. (awp/mc/gh)

Exit mobile version