Swiss: GAV-Übergangslösung für Piloten

Zugleich könne die Swiss Personal-Engpässe auffangen, sagte Swiss-Sprecherin Susanne Mühlemann auf Anfrage zu einer Meldung der Zeitung «Sonntag». Das reguläre Pensionsalter liegt ab Januar bei 58 Jahren. Die Vereinbarung, dass Piloten freiwillig zwei Jahre länger arbeiten können, ist Teil einer Übergangsregelung nach dem Auslaufen des Gesamtarbeitsvertrags (GAV) Ende Jahr. Auf diese haben sich die Fluggesellschaft und Aeropers kurz vor Weihnachten geeinigt.


Neuer GAV noch nicht ausgehandelt
Einen neuen GAV haben die Sozialpartner noch nicht ausgehandelt. Damit die Piloten in ordentlichen Vertragsverhältnissen arbeiten könnten und der reguläre Flugbetrieb gesichert sei, habe man sich nun auf eine provisorische Lösung vorerst für das erste Quartal 2011 geeinigt, erläuterte Mühlemann. Aeropers-Geschäftsführer Henning Hoffmann geht davon aus, dass die Regelung darüber hinaus weitergeführt und in einen neuen GAV aufgenommen wird. Das flexible Pensionsalter bringe eine gewisse Erleichterung der Arbeitsbedingungen, sagte er der Nachrichtenagentur SDA. Freitage und Ruhezeiten könnten dank des zusätzlichen Personals besser eingeteilt werden.


Pilotenmangel
Er rechnet damit, dass mehr als die Hälfte der 909 Airbus-Piloten die zusätzlichen zwei Jahre arbeiten werden. Beim heutigen Wachstum der Swiss fehlen nach Angaben von Hoffmann pro Jahr mehrere Dutzend neuer Piloten. Diesem Missstand müsse nicht nur bei der Pensionierung, sondern auch bei der Ausbildung begegnet werden, sagte er. Wenn man genügend Nachwuchs anwerben wolle, müsse man gute Arbeitsbedingungen und attraktive Einstiegsgehälter bieten. Zum Schneechaos auf einigen Flughäfen sagte Swiss-Chef Harry Hohmeister in «Der Sonntag», die Swiss rechne bislang mit Kosten von rund 4 Mio CHF.


Beförderungspflicht
Im November und Dezember fehlten vorab wegen Annullationen Erlöse von 2 bis 3 Mio CHF. Zudem komme die Swiss für Hotelübernachtungen gestrandeter Passagiere auf. Derzeit seien es über 13’000 Übernachtungen, was weitere 1 bis 2 Mio CHF gekostet habe. Hohmeister kritisierte, dass gemäss EU-Recht einzig die Airlines der Beförderungspflicht unterlägen, die Flughäfen aber nicht. Es entstehe daher ein Trend, dass Flughäfen geschlossen würden. «Wer keine Lust hat, genügend Schneeräumungsmaschinen anzuschaffen, macht den Laden bei zu viel Schnee einfach dicht.» Der Swiss-Heimflughafen Zürich habe dagegen alles unternommen, damit er offen bleibe. (awp/mc/ps/01)

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