Swiss verzichtet auf Beitritt zu oneworld


Die Fluggesellschaft Swiss steht wieder alleine da. Sie will der Allianz Oneworld nun doch nicht beitreten. Swiss konnte sich mit der Allianz-Führerin British Airways nicht über die Integration ihres Vielfliegerprogramms einigen.


Das Emblem der Swiss kann wieder entfernt werden. (pd)
Die erheblichen Kosten und die Nachteile hätten die mittel- und langfristigen Vorteile nicht auszugleichen vermocht, teilte Swiss mit. British Airways bedauert den Entscheid. Bei der Integration des Vielfliegerprogramms Swiss TravelClub war es wegen sensiblen und wertvollen Kundendaten zu Problemen gekommen. Zeitweise waren die Verhandlungen zwischen British Airways und Swiss blockiert. Gütliche Einigung
Da der bilaterale Vertrag zwischen Swiss und British Airways somit nicht wie vorgesehen umgesetzt werden könne, sei auch der Beitritt zur Allianz Oneworld derzeit nicht möglich, hiess es. Swiss und BA hätten sich gütlich über das weitere Vorgehen geeinigt. BA enttäuscht
British Airways zeigte sich am Donnerstag «enttäuscht». «Der Schweizer Markt wird für die British Airways auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen», wird BA-Konzernchef Rod Eddington in einer Mitteilung zitiert. Bilaterale Abkommen bleiben bestehen
Die bilateralen kommerziellen Abkommen mit den übrigen Oneworld Mitgliedern bleiben gemäss Swiss-Communiqué bestehen. Der Abtausch von acht Landerechten bleibe gültig, hielt British Airways fest. Swiss hatte der BA acht ihrer 14 lukrativen Landerechte am Londoner Flughafen Heathrow abgetreten. Dafür hat die britische Fluggesellschaft eine Garantie von 50 Millionen Franken übernommen.


Partnerschaft sehr wichtig
Für die finanziell angeschlagene Swiss wäre eine Partnerschaft sehr wichtig, da dies gemäss früheren Angaben Einsparungen mit Synergien von 100 Millionen Franken in den kommenden zwei bis drei Jahren bringen würde. Swiss hatte im Jahr 2003 einen Jahresverlust von 687 Millionen Franken geschrieben. Eigenständigkeit bewahrt
Im vergangenen Herbst hatte sich die Swiss für einen Beitritt zur Allianz Oneworld entscheiden. Zur Diskussion stand auch eine Übernahme durch die deutsche Lufthansa. Der Beitritt zur Allianz hatte den Vorteil, dass die Swiss ihre Selbständigkeit aufrecht erhalten kann, sie musste damit aber einen fehlenden Betriebskredit von 500 Millionen Franken selber aufbringen. Keine neuen Gespräche mit Lufthansa
Eine Übernahme durch die Lufthansa hätte auf der finanziellen Seite für Entlastung gesorgt. Lufthansa zeigte in der Verhandlungsphase vor Allianzabschluss mit Oneworld grosses Interesse an der Swiss. Dieses Interesse hat sich inzwischen abgekühlt. Lufthansa habe zunächst keinen Anlass für neue Gespräche über ein Zusammengehen, sagte am Donnerstag ein Firmensprecher der Lufthansa gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. (AWP/scc/pag)



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