Sybille Sachs: Stakeholder View für die Performance


Wenn Manager die Beziehungen zwischen dem Unternehmen und seinen Bezugsgruppen – die Stakeholder-Beziehungen – pflegen und entwickeln, schaffen sie Mehrwert für das Unternehmen – und die Bezugsgruppen. Von Stakeholder-Management profitieren alle.


Beziehungspflege als Unternehmensaufgabe
Aus der Perspektive der Stakeholder, der Interessengruppen,bezieht sich „Unternehmensperformance“ auf den Einfluss der Aktivitäten eines Unternehemens auf sie. Und da die Manager für die „Unternehmensperformance“ verantwortlich sind, sind sie auch verantwortlich für den Einfluss der Unternehmung – ob vorteilhaft oder nicht – auf alle ihre Stakeholder. „Erfolgreiche“ Performance schliesst deshalb eine angemessene Nutzerschaffung und minimale negative Effekte für alle involvierten Stakeholder ein.

Wohlstand der Organisation
Der Stakeholder View betont den Beitrag, den solche Beziehungen zur organisationalen Wohlstand machen können. Alle Firmenressourcen werden repräsentiert durch verschiedene Stakeholder, und es sind die Beziehungen der Firma zu ihren relevanten Stakeholder, die diese Ressourcen zugänglich und für die Organisation funktionell machen.

Mehr oder weniger kollaborativ
In ähnlicher Weise sind Akteure in der Branchenstruktur – Kunden, Lieferanten, Regulierer – mehr oder weniger kollaborativ, unterstützend, zuverlässig etc. in ihren Handlungen mit der Firma, je nach Art der Stakeholderbeziehungen, die die Firma zu ihnen entwickelt hat. Zusätzlich beinhalten die Stakeholder View auch die Beziehungen zu Interessengruppen aus der sozialen und politischen Umgebung.

Interaktion mit den Stakeholdern
Die zentrale Implikation der Stakeholder View für das strategische Management ist es, dynamische Interaktionen mit Kunden, Angestellten, Lieferanten, Investoren und anderen Stakeholdern zu etablieren und aufrecht zu erhalten, um die organisationale Kapazität, längerfristig Wohlstand zu schaffen, sicherzustellen.

Status und Performance erhöhen
Ein solcher Wohlstand wird immer dann gesteigert, wenn die Erträge erhöht werden, ohne vergleichbare Erhöhung der Kosten; oder wenn Kosten und/oder Risiken gemindert werden ohne vergleichbare Reduktion der Einnahmen. Vorteilhafte Beziehungen mit jeder wichtigen Stakeholderkategorie können dazu beitragen, den Status und die Performance oder Unternehmung als Gesamtes zu erhöhen.

In der nächsten Kolumne: Stakeholder-Management führt zu organisationalem Wohlstand. Anhand von fünf Bezugsgruppen lässt sich zeigen, wie:
Investoren, Angestellte, Kunden/Benutzer, Joint Venture-Partner und Allianzen und Lokale Gemeinschaften.


Die Autorin 
Sybille Sachs
 
Sybille Sachs (Jahrgang 1959) ist Professorin für Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule für Wirtschaft und Verwaltung Zürich (HWV) sowie Titularprofessorin an der Universität Zürich. Sachs studierte Ökonomie an der Universität Zürich, wo sie 1991 mit einer Dissertation über Public Relations promovierte. Praktische Tätigkeit sammelte sie in der Modebranche und interimsweise als Leiterin des Uni-Pressedienstes an der Universität Zürich. Im Jahr 1994 bildete sie eine Forschungsgruppe mit dem Thema ‹Business and Society›, die der Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung unterstützt. Sie hat zahlreiche Publikationen auf den Gebieten ‹Strategisches Management› und ‹Business und Society› veröffentlicht.Kontakt:
sybille.sachs@fhhwz.ch

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