Tourismus: Kürzere Reisen und Billigflüge im Trend

Dies zeigt die neuste Studie «Reisemarkt Schweiz», die vom Institut für Öffentliche Dienstleistungen und Tourismus der Universität St. Gallen alle zwei bis drei Jahre durchgeführt wird. 2007 werde als Rekordjahr in die Reisegeschichte der Schweiz eingehen, heisst es. Neun von zehn Befragten (+11%) unternahmen im vergangenen Jahr mindestens eine private Reise mit einer Übernachtung. Am reisefreudigsten waren Städterinnen und Städter, Personen in kleinen Haushalten und Gutverdienende. Grosse Familien reisten mangels Geld nur selten oder überhaupt nicht.


Inland-Reisen weiterhin hoch im Kurs
Am beliebtesten sind noch immer Reisen im eigenen Land. Die Schweiz hat allerdings leicht Marktanteile verloren: Noch 39% der Reisen fanden innerhalb des Landes statt. Die Schweizerinnen und Schweizer flogen dafür häufiger in andere Destinationen Europas und nach Übersee.


Anteil der Flugreisen nimmt zu
Gemäss der Studie überrascht es nicht, dass die Reisen per Flugzeug gegenüber 2004 um 7% zunahmen. Dies sei eine Folge der verstärkten Präsenz von Billig-Airlines. Gut 1% Marktanteile gewann auch die Bahn, während immer mehr Reisende das Auto zu Hause liessen.


Kurzurlaube zunehmend im Trend
70% aller Reisen dauerten maximal eine Woche. Zunehmend im Trend lagen Kurzurlaube, während die zweiwöchigen Reisen seltener wurden. Längere Reisen konnten hingegen ihren Marktanteil halten.


Juli als beliebtester Reisemonat
Mehr Schweizerinnen und Schweizer frönten dem Wintersport, was zu einer Stärkung des ersten Halbjahrs im Reisemarkt führte. Beliebtester Reisemonat blieb aber der Juli, während die Reiselust im Herbst zurückging.


Verwöhnen mit Aussergewöhnlichem
2007 könne als «materialistisches Reisejahr» charakterisiert werden, schreibt das St. Galler Universitäts-Institut. Im Trend lagen Reisen mit dem Ziel, sich verwöhnen zu lassen oder etwas Aussergewöhnliches zu erleben. Sinngebende Motive, wie Zeit für den Partner oder die Familie zu haben, verloren an Bedeutung. Ungebremst war die wachsende Nachfrage nach Luxushotels: Ein Viertel aller Reisenden (+7%) stiegen in Vier- und Fünfstern-Hotels ab. Zulegen konnten auch die Einstern-Hotels, während Mittelklasse-Hotels und Ferienwohnungen rückläufige Buchungen verzeichneten.


Selbst ist der Reisende
Schweizer Reisende organisieren ihre Ferien im Vergleich zu anderen Ländern häufiger selbst. Nur in drei von zehn Fällen wurde gemäss der Studie ein Reiseveranstalter beigezogen. ( awp/mc/pg/23)

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