TUI operativ mit stärkerem Gewinneinbruch als erwartet – Besserung angekündigt

Dazu trügen voraussichtlich die starke Buchungslage in der Touristik und die steigenden Frachtraten in der Schifffahrt bei, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Hannover mit.


Stärkerer Gewinneinbruch als erwartet
Im zweiten Quartal verbuchte der Konzern im Vergleich zum Vorjahr operativ einen stärkeren Gewinneinbruch als erwartet. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Goodwill-Abschreibungen (EBITA) aus fortzuführenden Bereichen ging von 89 Millionen auf 5 Millionen Euro zurück. Von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragte Branchenexperten hatten im Schnitt mit einem EBITA-Gewinn von 35,6 Millionen Euro gerechnet.  Der Umsatz in den fortzuführenden Bereichen sank um 2,0 Prozent auf 5,197 Milliarden Euro (Vorjahr 5,302 Mrd) und lag damit ebenfalls unter den Erwartungen der Analysten, die mit 5,266 Milliarden Euro gerechnet hatten.


Dank einer Steuergutschrift höherer Überschuss
Unter dem Strich verzeichnete der Konzern dank einer Steuergutschrift einen Überschuss in Höhe von 67,8 Millionen Euro (Vorjahr: 39,2 Mio) und übertraf damit deutlich die Durchschnittsprognose der Branchenexperten, die im Schnitt einen Verlust von 700.000 Euro prognostiziert hatten. Allerdings hatten die Prognosen stark differiert. Die Steuergutschrift beruhe auf der Vorwegnahme der neuen Konzern-Struktur und der im zweiten Quartal begebenen Wandelanleihe, sagte ein Konzernsprecher auf Nachfrage.


Touristiksparte
In der Touristiksparte brach der operative Gewinn bei einem leichten Umsatzplus auf weniger als ein Zehntel ein. Das EBITA sank von 153 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf 13 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte um 0,1 Prozent auf 3,646 Milliarden Euro. Bei beiden Grössen verfehlte das Unternehmen die Erwartungen der Analysten, kündigte aber eine Verbesserung im zweiten Halbjahr an.


Buchungsumsatz
Der Buchungsumsatz für die Sommersaison liege mit 3,5 Prozent im Plus, die Zahl der Gäste liege 7,9 Prozent höher als im Vorjahr, teilte TUI mit. Vor allem in den Quellmärkten Grossbritannien und Europa West soll sich das Geschäft durch den Wegfall bisheriger Belastungen verbessern. In Europa Mitte stünden die Ergebnischancen aus einem sich sehr gut entwickelnden Reiseveranstaltergeschäft einer voraussichtlich niedrigeren Auslastung der Fluggesellschaft TUIfly gegenüber. Die für Anfang September geplante Fusion der Touristiksparte mit First Choice Holidays werde das Ergebnis zusätzlich prägen.


Schifffahrtssparte Hapag-Llloyd
In der Schifffahrtssparte Hapag-Llloyd rechnet TUI mit positiven Ergebnisbeiträgen im zweiten Halbjahr. Bereits im zweiten Quartal kletterte die Sparte entgegen den Erwartungen der Analysten in die schwarzen Zahlen. Nach einem EBITA-Verlust von 41 Millionen Euro im Vorjahr wies der Bereich nun einen Gewinn von 13 Millionen Euro aus und zog so mit der Touristik gleich. Der Umsatz ging hingegen etwas stärker als erwartet um 4,2 Prozent auf 1,538 Milliarden Euro zurück. (awp/mc/gh)

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