UBS setzt sich ambitionierte Mittelfristziele

Erst dann wollen sie der Botschaft glauben schenken. Zudem stimmte Grübel die Marktteilnehmern darauf ein, dass nicht mit raschen Erfolgen zu rechnen ist.


UBS transformiert sich grundlegend
«Die Transformation ist grundlegend und wird nicht schnell gehen, aber ich bin entschlossen, ein nachhaltig profitables Unternehmen aufzubauen, nicht eines, das nur kurzfristige Erwartungen erfüllt», sagte Grübel vor den Investoren. Es bleibe noch vieles zu tun, auch wenn sich die UBS bezüglich ihrer Restrukturierung auf Kurs befinde, sagte Grübel. Mit der laufenden Restrukturierung will die Bank mittelfristig (3 bis 5 Jahre) spezifische Ziele erreichen. So peilt die UBS bis dahin einen Vorsteuergewinn von rund 15 Mrd CHF an. Damit würde wieder das Rekordniveau von 2006 erreicht. Allerdings wurde das damalige Glanzresultat mit dem Eingehen hoher Risiken erkauft, was in Zukunft nicht mehr der Fall sein soll.


Sparziele bekräftigt
Dabei will die Bank auch weiter auf die Kostenbremse treten. Gemäss COO Ulrich Körner sollen die bereits früher kommunizierten Sparziele von 3,5 Mrd CHF bis zum nächsten Jahr erreicht werden. Mittelfristig strebt das Institut eine Cost/Income-Ratio von 65 bis 70% an. Als eine der grossen Herausforderung für das Erreichen der Ziele stellt sich gemäss Grübel die Umkehrung des Geldab- in einen Zufluss im Wealth Management dar. Kunden zogen der Bank allein im dritten Quartal 36,7 Mrd CHF ab. Dieser anhaltende Abfluss sei inakzeptabel, sagte Jürg Zeltner, CEO des Wealth Managements. Die Situation werde sich erst ändern, wenn die Bank unter dem Strich wieder schwarze Zahlen schreibe, zeigte sich Zeltner überzeugt. Laut Grübel warten erfahrungsgemäss Kunden zwei Jahre, bis sie der Bank ihr Geld wieder anvertrauen.


Verwaltete Vermögen im WM von 1’000 Mrd angestrebt
Zum Ziel hat sich die Bank im Wealth Management verwalteten Vermögen von 1’000 Mrd CHF und ein jährlicher Nettoneugeldzufluss von etwa 5% der verwalten Vermögen zum Ziel gesetzt. Die Grossbank sieht sich weiterhin als führender Vermögensverwalter der Welt mit starken Positionen in Europa, der Schweiz und Asien Pazifik sowie in aufstrebenden Ländern. Damit dies so bleibt, kündigt das Institut eine Stärkung ihrer Position in der Vermögensverwaltung für High Net Worth- und Ultra High Net Worth-Klienten an. Bei der Investmentbank konzentriert sich die Strategie neu auf ein integriertes, umsatz-, beratungs- und kundenorientiertes Geschäftsmodell. Die Erholung des Segments sei bereits klar sichtbar, sagte Alex Wilmot-Sitwell, CEO der Division.


Restriktive Dividendenpolitik
Herausforderungen sieht die UBS auch auf regulatorischer Ebene. So geht die Grossbank davon aus, dass die Veränderungen in den Eigenkapitalrichtlinien «wahrscheinlich zu einer restriktiveren Dividendenpolitik» führen werden. Auf der Bilanzseite sieht die Bank mittelfristig Bilanzaktiven von total rund 1’500 Mrd CHF als Zielgrösse, unter Ausschluss der Wiederbeschaffungswerte für Derivatpositionen sollen es etwa 1’000 Mrd CHF sein. Die UBS-Aktie reagierte auf die Neuigkeiten wechselhaft: Der Titel ging mit einem Plus von 1,5% in den Handel, gab danach aber kontinuierlich an Boden Preis. Bei Börsenschluss verloren die Titel 3,6%. Der Gesamtmarkt (SMI) büsste derweil 0,7% ein.


«Ehrgeizige» Pläne Grübels
Analysten sprachen von «ehrgeizigen» Plänen, nachdem sie Grübel’s Pläne für die Bank erfahren hatten. Der Geldabfluss und der Verlust von hochqualifizierten Bankern stellt nach Meinung der Experten nach wie vor ein Problem dar. Ob Grübel die Anleger mit seinen Ankündigen überzeugen könne, bleibe abzuwarten.  (awp/mc/ps/04)

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