Über 100’000 Werke der BCU Lausanne weltweit abrufbar

Die BCU ? Lausanne hat sich zum Ziel gesetzt, die Inhalte der von ihr verwahrten Bücher allen Interessierten zugänglich zu machen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Bibliothek auch in neuen Suchmedien präsent sein. Der Erhalt und die Erschliessung des kulturellen Erbes, das die Bibliothek verwaltet, erfordert zwangsläufig eine in grossem Stil durchgeführte Digitalisierung. Wegen ihrer erheblichen Kosten kommt eine solche Massnahme allerdings nur im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft in Frage. Folglich hat der Staatsrat des Kantons Waadt im Mai 2007 den Weg für die Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen der BCU ? Lausanne und Google frei gemacht, die das Scannen von 100’000 vor 1870 verfassten, rechtefreien Werken vorsah. Die BCU ? Lausanne ist damit die fünfte europäische und die erste französischsprachige Bibliothek, die diesen Weg geht.


Indexierung per OCR
Von den genannten 100’000 Werken können zurzeit 75% mit vollständigem Text abgerufen werden. Ihr Inhalt wurde per Automatischer Optischer Zeichenerkennung (OCR) indexiert, sodass nach sämtlichen Wörtern der jeweiligen Bücher gesucht werden kann. Die BCU ? Lausanne, die im Besitz einer vollständigen Kopie aller gescannten Seiten ist, kann sämtliche Werke ganz oder teilweise über einen eigenen Server zur Verfügung stellen. Derzeit sind die Bücher der BCU ? Lausanne lediglich über die Website Google Book Search zugänglich. Demnächst wird der Katalog des Bibliotheksnetzes der französischsprachigen Schweiz (RERO) durch entsprechende Links ergänzt.


Personelles und finanzielles Engagement
Die BCU ? Lausanne hat einen ihrer Mitarbeiter speziell mit der Organisation und Überwachung dieses Projekts beauftragt. Hinzu kommen mehrere Hilfskräfte auf Teilzeitbasis. Deren Aufgabe war es, die monatlichen Sendungen zusammenzustellen und die Werke, die vom Google-Scanzentrum zurückkamen, zu kontrollieren und wieder sicher zu verwahren. Abgesehen von diesem personellen Beitrag finanzierte die BCU ? Lausanne auch die Entwicklung einer massgeschneiderten Software zur genauen Nachverfolgung der versendeten Bücher.


Neue Perspektiven für kulturgeschichtliche Forschung
Das Programm Google Book Search ist für eine Patrimonialbibliothek wie die BCU ? Lausanne, die modern und auf dem neuesten Stand sein möchte, eine Chance, ihre historischen Sammlungen zu erschliessen. Google Book Search ist ein Schaukasten für moderne Verlage. Google Book Search geht aber auch Partnerschaften mit Bibliotheken ein, in deren Rahmen im Laufe einiger Jahre bereits mehrere Millionen rechtefreie Bände aus den Altbeständen dieser Bibliotheken eingescannt wurden. Und schliesslich stellt die Vielzahl der eingescannten Werke auch eine Quelle dar, die insbesondere für kulturgeschichtliche Forschungen direkt genutzt werden kann und in diesem Zusammenhang ganz neue Perspektiven eröffnet. (Google Switzerland/mc/pg)

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