Urs Rohner neuer SWISS-Chef?


Der SWISS Verwaltungsrat Urs Rohner wird mit grosser Wahrscheinlichkeit neuer CEO der nationalen Fluggesellschaft und somit Nachfolger des abgetretenen André Dosé. Rohner war Chef des deutschen Medienunternehmens ProSiebenSat.1.


Zeitruck für Liquiditätspuffer «massiv reduziert»: Swiss. (swiss.com)
Für das laufende Jahr erhoffen sich die Swiss-Manager, zumindest beim Betriebsgewinn aus den roten Zahlen zu gelangen. Im ersten Quartal werde noch ein Verlust resultieren, sagte Finanzchef Ulrik Svensson vor den Medien: Für einen Break even im Gesamtjahr müsse vor allem im zweiten und dritten Quartal ein betrieblicher Gewinn resultieren.

Flüssige Mittel grösser als erwartet
Im vergangenen Jahr habe man die Resultate verbessern können, sagte der neue Konzernchef Bouw. Der Jahresverlust belief sich auf 687 Millionen Franken 980 Millionen Franken im 2002. Die flüssigen Mittel seien mit 503 Millionen Franken aber noch grösser als erwartet. Der Swiss-Umsatz sank im vergangenen Jahr um fast 300 Millionen Franken auf 4,13 Milliarden Franken.

670 Stellen im Quartal abgebaut
Die Restrukturierungsmassnahmen seien inzwischen zu 60 Prozent umgesetzt, hiess es an der Medienkonferenz. Die Flotte wurde im vergangenen Jahr von 111 auf 83 Flugzeuge reduziert. Der Personalbestand sank von 12’222 auf 9634 Mitarbeitende per Ende 2003. Im 1. Quartal 2004 wurden erneut 670 Vollzeitstellen abgebaut.

50-Mio.-Kredit von britischer Bank
Dank dem verlangsamten Geldabfluss – im vierten Quartal 2003 betrug dieser noch 152 Millionen Franken – präsentiere sich der Druck für einen neuen Bankkredit nicht mehr so dringlich, sagte Svensson. Für den Kredit, um den seit Monaten gerungen wird, gebe aber weiterhin eine Reihe rechtlicher Probleme. Dank einer Garantie der British Airways hat die Swiss im März von einer britischen Bank einen Kredit von 50 Millionen Franken erhalten.

Liquidität soll sich ab 3. Quartal verbessern
Die Liquidität werde in der ersten Jahreshälfte weiter sinken und ihr Tief im 2. Quartal 2004 bei einem Stand von 250 Millionen Franken erreichen, so Svensson; danach soll es wieder aufwärts gehen. Geld verdient hat Swiss auch mit dem Verkauf der Absicherung auf die Treibstoffpreise: Diese habe 20 Millionen Franken eingebracht, bestätigte Svensson. Der Verkauf sei ein «kalkuliertes Risiko», sagte Bouw; man habe dabei aber Expertisen von Fachleuten eingeholt.

Schwierigkeiten bei Oneworld-Integration
Nicht ganz so rund wie vorgesehen läuft die Integration der Swiss in die Oneworld-Allianz. Bouw musste an der Medienkonferenz Schwierigkeiten bei den Verhandlungen über die Integration des Swiss-Vielfliegerprogramms zugeben. Eine Lösung in den laufenden Verhandlungen erhoffe er sich im Sommer, sagte Bouw. Statt wie ursprünglich angekündigt in diesem Frühling soll der Beitritt der Swiss zu Oneworld nun «noch in diesem Jahr» erfolgen.

Kein Dosé-Nachfolger präsentiert
Nichts Neues konnte Bouw über die Suche nach einem neuen Konzernchef berichten. Er rechtfertigte noch einmal den Rücktritt von André Dosé wegen der drohenden Untersuchung gegen diesen zum Flugzeugunglück von Bassersdorf: Das Vertrauen sei das höchste Gut einer Fluggesellschaft.

Rohner wahrscheinlichster Kandidat
Die Spatzen pfeifen es allerdings bereits von den Dächern: Der neue Konzernchef könnte Urs Rohner heissen. Rohner, der bereits im Swiss-VR sitzt, erklärte am Dienstag seinen Rücktritt als Vorstandschef des Medienkonzerns ProSiebenSat.1. Der Sender gab bekannt, Rohner wechsle zu einem «international tätigen Schweizer Grosskonzern». (AWP/scc/pag)

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