US-Eröffnung: Leichte Gewinne – Philly-Fed-Index gibt Schubkraft

Der Dow Jones legte zuletzt nach einem uneinheitlichen Handelsstart 0,20 Prozent auf 9.811,20 Punkte zu. Zuvor war der bekanntest Aktienindex der Welt auf den höchsten Stand seit dem 7. Oktober geschnellt. Der marktbreite S&P-500-Index stand mit 0,12 Prozent im Plus bei 1.070,00 Punkten. An der Technologiebörse Nasdaq gewann der breit angelegte Composite-Index 0,08 Prozent auf 2.134,90 Zähler. Für den Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,17 Prozent auf 1.726,64 Punkte nach oben.


«Der Philly-Fed-Index ist zwar auf dem höchsten Stand seit Juni 2007 reingekommen, aber einige der Einzelkomponenten sind eher durchwachsen», sagte Peter Boockvar, Aktienstratege bei Miller Tabak + Co. «Zudem gibt es keine Zeichen, dass sich die Lager schon wieder füllen.»


Oracle hatten bereits am Vorabend nach Börsenschluss Zahlen vorgelegt und damit enttäuscht, wie der Kursverlust von 3,21 Prozent auf 21,42 US-Dollar zeigte. Der US-Softwarehersteller verstimmte die Börsianer mit einem weiteren Umsatzrückgang zum Auftakt seines neuen Geschäftsjahrs und verfehlte die Markterwartungen, wofür vor allem negative Währungseffekte verantwortlich waren. Beim Gewinn konnte der Konkurrent des deutschen SAP-Konzerns dagegen leicht zulegen und die Analystenerwartungen erfüllen.


Die Papiere der beiden Telekom-Konzerne Sprint Nextel und AT&T gaben zuletzt beide leicht nach. Sprint verloren 0,25 Prozent auf 3,93 Dollar und AT&T verbilligten sich um 0,72 Prozent auf 26,35 Dollar. Der Chef des drittgrössten US-Mobilfunkbetreibers Sprint will die Flucht seiner Vertragskunden zu anderen Anbietern in diesem Jahr weiter eindämmen. Er halte daran fest, dass Sprint in diesem Jahr weniger Vertragskunden als im Vorjahr verlieren wolle, sagte Dan Hesse auf einer Konferenz in New York. Im Juli hatte Sprint sich mit der Übernahme des Prepaid-Anbieters Virigin Mobile neue Kunden gekauft. Es werde noch geprüft, ob zusätzlicher Investitionsbedarf bestehe. Zuletzt war Sprint wieder einmal selbst als Übernahmeziel gehandelt worden. Die Deutsche Telekom soll Medienberichten zufolge ein Auge auf den Mobilfunkbetreiber geworfen haben, um ihre Marktmacht in den USA auszubauen. AT&T-Chef Randall Stephenson bereitete auf der Konferenz die Marktteilnehmer derweil darauf vor, dass die Umsätze mit Geschäftskunden erst einmal stagnieren werden.


Durchwachsene Aussagen von FedEx sorgten bei den Titel für ein Minus von 1,62 Prozent auf 76,93 Dollar. Der amerikanische Paketdienst übertraf zwar im ersten Quartal trotz eines rückläufigen Gewinns die Erwartungen, was einer harten Kostenkur geschuldet war. Der Umsatz fiel laut Händlern aber leicht enttäuschend aus.


AMR schossen hingegen nach positiv aufgenommenen Nachrichten um 21,09 Prozent auf 8,90 Dollar hoch. Die Muttergesellschaft der Fluggesellschaft American Airlines, die einer von mehreren Interessenten an einer Beteiligung beim angeschlagenen Konkurrenten Japan Airlines (JAL) ist, besorgte sich im Kampf gegen die schwere Branchenkrise eine Milliardenspritze. Das Kapital von insgesamt 2,9 Milliarden US-Dollar (2,0 Mrd Euro) kommt unter anderem aus dem Verkauf von Geschäften und Flugzeugen sowie aus neuen Krediten und soll unter anderem für den Kauf neuer Flugzeuge verwendet werden.


Boeing hielten sich ebenfalls gut und kletterten um 0,50 Prozent auf 52,62 Dollar. Der europäische Konkurrent Airbus hatte zuvor seine Prognose für die Zahl der auszuliefernden Flugzeuge zwischen 2009 und 2029 angehoben. Ausserdem rechnet der Flugzeugbauer mit einem höheren Passagieraufkommen im kommenden Jahr.


Der Fotokonzern Eastman Kodak will sich bis zu 700 Millionen Dollar frisches Kapital besorgen. Dazu gehört, dass Finanzinvestor KKR bis zu 400 Millionen Dollar in das Unternehmen stecken soll. KKR werde Unternehmensanleihen zeichnen, hatte Eastman Kodak am Mittwochabend nach der Schlussglocke an der Wall Street mitgeteilt. Darüber werde KKR Optionen auf bis zu 53 Millionen Aktien erhalten. Ausserdem will der angeschlagene Fotokonzern eine Wandelanleihe über 300 Millionen Dollar bei institutionellen Investoren platzieren. Auf diese Weise hofft Eastman Kodak, seine Kapitalposition zu stärken. Am Markt wurde die Nachricht mit einem Abschlag von 9,28 Prozent auf 6,06 Dollar nicht sonderlich gut aufgenommen. ( awp/mc/pg/26)

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