US-Eröffnung: Verluste – Investoren halten sich zurück

Die Analysten von D.A. Davidson trauen den Börsen indes eine gute Sommerrally mit Kursgewinnen von fünf bis zehn Prozent vom derzeitigen Niveau aus zu, falls die anlaufende Berichtssaison für das zweite Quartal besser als erwartet ausfalle. Doch selbst bei schwachen Zahlen und vorsichtigen Ausblicken dürften die Notierungen sich deutlich über den Tiefständen aus dem März behaupten, so die Experten weiter.


In der ersten Handelsstunde gab der Leitindex Dow Jones Industrial Average (DJIA) um 1,43 Prozent auf 8.417,38 Punkte nach. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 1,88 Prozent auf 903,91 Punkte. An der Technologiebörse NASDAQ sank der Composite-Index um 2,25 Prozent auf 1.786,33 Zähler. Der Auswahlindex NASDAQ 100 büsste ebenfalls 2,25 Prozent auf 1.438,19 Zähler ein.


Aktien des Aluminiumkonzern Alcoa verloren nach Bekanntwerden der Fusionspläne von Xstrata mit Anglo American 6,00 Prozent auf 10,34 US-Dollar und waren damit Schlusslicht im Dow. Börsianern zufolge würde ein solcher Zusammenschluss, der hinter dem geplanten teilweisen Zusammengang von Rio Tinto und BHP Billiton einen der grössten Minenkonzerne der Welt schmieden würde, die Metallindustrie gehörig durchschütteln.


Ölwerte gehörten ebenfalls zu den Verlierern, nachdem fallende Ölpreise bereits in Europa die Konkurrenz unter Druck gesetzt hatten. Der gestiegene Dollarkurs und die schwachen europäischen Aktienmärkte hätten den Ölpreis belastet, sagte ein Händler. Eingedämmt wurden die Verluste beim Ölpreis aber durch erneute Angriffe nigerianischer Rebellen auf Öl-Pipelines im Nigerdelta. ExxonMobil gaben 2,10 Prozent auf 69,56 Dollar ab, Chevron Corp. verbilligten sich um 2,66 Prozent auf 66,25 Dollar. ConocoPhillips büssten 3,51 Prozent auf 41,46 Dollar ein.


Walgreen-Titel fielen nach Vorlage schwacher Zahlen um 4,10 Prozent auf 30,14 Dollar. Der Apothekenbetreiber verfehlte im dritten Geschäftsquartal mit einem unerwartet deutlichen Nettogewinnrückgang die Markterwartungen. Nun sollen Stellen gestrichen, weniger neue Geschäfte eröffnet und das Sortiment soll weiter reduziert werden, um unter dem seit Februar amtierenden Chef Gregory Wasson wieder zu zweistelligen Wachstumsraten zurückzukehren. Die Titel des Konkurrenten Rite Aid verloren 3,10 Prozent auf 1,25 Dollar, für Papiere von CVS Caremark ging es um moderate 1,38 Prozent auf 31,33 Dollar nach unten.


Im Technologiesektor gaben die Papiere des insolventen Telekomzulieferers Nortel Networks deutlich nach. Zuletzt verloren die Aktien 61,66 Prozent auf 0,063 Dollar. Am Höhepunkt des Dotcom-Booms. Anfang des Jahrtausends hatte das Papier einmal fast 900 Dollar gekostet. Das angeschlagene kanadische Unternehmen steht vor dem Ausverkauf. So soll das Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks für 650 Millionen Dollar das Geschäft mit Technik für Mobilfunk-Netze des vor allem in den USA verbreiteten CDMA-Standards und des Zukunfts-Formats LTE übernehmen. Über weitere Unternehmensteile werden Gespräche mit Interessenten geführt, wie Nortel bereits am Freitagabend mitgeteilt hatte.


Anteilsscheine von Marvell Technology hielten sich hingegen nach Anhebung des Umsatzausblicks vergleichsweise gut mit nur minus 0,17 Prozent auf 12,00 Dollar. Der Chiphersteller erwartet im zweiten Quartal nach bislang 540 bis 580 Millionen Dollar nun einen Umsatz von 600 bis 630 Millionen Dollar. Grund sei eine Verbesserung der Nachfrage, so Marvell. (awp/mc/ps/26) 

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