US-Fed sieht bessere Konjunkturaussichten

Die derzeitige Zinsspanne von 0 bis 0,25 Prozent bleibe daher unverändert und die Leitzinsen dürfte für eine längere Zeit auf einem «aussergewöhnlich niedrigem» Niveau bleiben. Volkswirte hatten diese Entscheidung erwartet. Bereits Mitte Dezember hatte die amerikanische Notenbank den Leitzins auf diese Spanne verringert und damit faktisch auf Null Prozent reduziert. Vor Beginn der Finanzkrise im Sommer 2007 hatte die «Fed Funds Rate» noch bei 5,25 Prozent gelegen. Die bereits im März verkündeten «quantitativen Massnahmen» wurden bestätigt. Die Entscheidungen seien einstimmig getroffen worden.


Fed-Massnahmen dürften wirken
Angesichts der amerikanischen und weltweiten Konjunkturschwäche dürfte die Inflation verhalten bleiben, schreibt die Fed. Die Notenbank sieht jedoch die Gefahr, dass die Inflation eine längere Zeit unter einem wünschenswerten Niveau bleiben könnte. Die Massnahmen der Regierung und Notenbank sollten jedoch zu einer Wiederkehr eines nachhaltigen Wachstums und von Preisstabilität beitragen.


Privatkonsum: Erste Stabilisierungsanzeichen
Die privaten Konsumausgaben zeigten Anzeichen für eine Stabilisierung, schreibt die Fed. Der Konsum bleibe jedoch durch Arbeitsplatzverluste, gefallene Hauspreise und eine eingeschränkte Kreditvergabe belastet, erwartet die Fed. Die gewisse Entspannung an den Finanzmärkten habe zu einer moderaten Verbesserung des Konjunkturausblicks beigetragen.


Keine Überraschung
Die Entscheidung der Fed sei keine Überraschung, sagte Mark Vitner, Volkswirt bei Wachovia Securities. Nach den jüngsten Konjunkturdaten sei keine Wiederholung des Einbruchs des Bruttoinlandsproduktes (BIP) im vierten und ersten Quartal zu erwarten. Die Rezession halte aber an und die Notenbank müsse weiter wachsam sein. Die Konjunktur sei aber auf dem Weg der Erholung. Greg Salvaggio von Tempus Consulting sieht eine etwas optimistischere Tonlage bei der Fed. Der Dollar dürfte von der Entscheidung profitieren, da keine weiteren Käufe von Staatsanleihen angekündigt worden seien.


Euro und Staatsanleihen unter Druck
Der Eurokurs sank nach der Entscheidung auf 1,3293 US-Dollar, nachdem er vorher noch 1,3340 Dollar gekostet hatte. Die Aktienmärkte bauten kurzzeitig ihre Gewinne aus, fielen jedoch wieder auf das Niveau von vor der Zinsentscheidung zurück. Die Kurse von US-Staatsanleihen gerieten jedoch deutlich unter Druck. (awp/mc/ps/36)

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