US-Schluss: Freundlich – Dow auf Rekord ins lange Wochenende

Eine Gewinnwarnung von Advanced Micro Devices (AMD) habe die seit Jahresbeginn überdurchschnittlich gut laufenden Technologiewerte nur kurzzeitig unter Druck gebracht – im Verlauf habe sich der Sektor eindrucksvoll erholt, sagten Händler. Positiv habe von der Konjunkturseite der überraschend starke Anstieg der US-Einzelhandelsumsätze gewirkt.


Der US-Leitindex Dow Jones Industrial ging mit plus 0,33 Prozent bei 12.556,08 Punkten auf einem neuen Schlussrekord ins lange Wochenende. Im Wochenvergleich ergibt sich ein Plus von 1,27 Prozent. Der marktbreite SP-500-Index legte 0,49 Prozent auf 1.430,73 Punkte zu. An der NASDAQ-Börse rückte der Composite-Index um 0,72 Prozent auf 2.502,82 Punkte vor. Der technologielastige Index schloss damit auf Tageshoch und erstmals seit Mitte Februar 2001 über 2.500 Zählern. Der NASDAQ 100 gewann 0,54 Prozent auf 1.844,81 Zähler. Auf Wochensicht kletterte Auswahlindex damit um 3,34 Prozent nach oben.


Tagesgewinner waren die bereits im gesamten Wochenverlauf allerdings zumeist negativ im Fokus stehenden Ölwerte. Händler verwiesen auf eine Stabilisierung beim Ölpreis, der zum Wochenende seine zuletzt steile Talfahrt unterbrochen habe und bei 52,90 Dollar je Barrel US-Öl knapp behauptet aus dem Handel ging. Exxon Mobil endeten an der Dow-Spitze mit plus 2,37 Prozent bei 72,66 Dollar. Bei den Zulieferern erholten sich Halliburton um 3,01 Prozent auf 29,12 Dollar.


Eine ähnlich eindrucksvolle Erholung hätten im Tagesverlauf trotz einiger negativer Nachrichten aus dem Sektor die bereits in den vergangenen Wochen sehr starken Technologiewerte gezeigt, betonten Börsianer. Hewlett-Packard gingen mit plus 2,09 Prozent auf 43,53 Dollar auf dem höchsten Stand seit mehr als sechs Jahren ins Wochenende. Microsoft legten ebenfalls satte 1,69 Prozent auf 31,21 Dollar zu.


Aktien von Advanced Micro Devices (AMD) brachen dagegen um 9,51 Prozent auf 18,26 Dollar ein. Der harte Preiskampf mit dem grösseren Rivalen Intel hatte den Gewinn des Chipbauers gedrückt. Das operative Ergebnis im Schlussquartal 2006 werde ohne die angekündigten Belastungen aus der Übernahme von ATI zwar positiv sein, aber deutlich niedriger ausfallen als im Vorquartal, warnte AMD am Vorabend nach Börsenschluss. Intel drehten mit 0,96 Prozent auf 22,13 Dollar ins Plus.


SAP erholten sich um 3,13 Prozent auf 50,02 Dollar. Die Deutschen hatten kurz vor Handelsschluss am Vorabend enttäuschende Zahlen vorgelegt und ihre US-Anteilsscheine damit um mehr als zehn Prozent nach unten geschickt. Der viel beachtete Lizenzumsatz von Europas grösstem Softwarehersteller kletterte um elf Prozent auf 3,10 Milliarden Euro – SAP selbst hatte allerdings plus 15 bis 17 Prozent in Aussicht gestellt. Börsianer zeigten sich durchweg enttäuscht, während die Analysten eher gemischt auf das Zahlenwerk reagierten.


Apple-Aktien – die wegen der Vorstellung ihres iPhone im Wochenverlauf für Aufsehen sorgten und bei 97,80 Dollar am Mittwoch ein historisches Hoch markierten – setzten dagegen ihre Korrektur vom Vortag fort und verloren 1,21 Prozent auf 94,69 Dollar. Laut «Wall Street Journal» untersucht die US-Börsenaufsicht SEC zusammen mit der Staatsanwaltschaft rückdatierte Aktienoptionen für Vorstandschef Steve Jobs.


Napster gewannen unterdessen 7,33 Prozent auf 4,10 Dollar. Die Time-Warner-Tochter AOL teilte mit, der Vertreiber von Online-Musik werde exklusiver Lieferant für Musik-Abonnements und ersetze den bisherigen eigenen Dienst AOL Music Now.(awp/mc/ab)

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