US-Schluss: Gewinne bröckeln ab – Dow scheitert an 13.000 Punkten

Doch in den letzten anderthalb Stunden schnurrten die Gewinne sichtbar zusammen. Der Dow Jones hatte zwischenzeitlich die 13.000-Punkte-Marke, über der er zuletzt am 6. Mai geschlossen hatte, fast erreicht. Zum Handelsschluss stand er indes nur noch 0,52 Prozent höher bei 12.989,38 Zählern. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 0,40 Prozent auf 1.408,66 Zähler. An der Technologiebörse Nasdaq verbuchte der Composite-Index ein minimales Plus von 0,06 Prozent auf 2.496,70 Punkte. Der NASDAQ 100 drehte sogar ins Minus und schloss 0,17 Prozent niedriger bei 1.997,30 Punkten.


Freddie Mac sprangen um 9,17 Prozent auf 27,75 US-Dollar hoch. Der US-Hypothekenfinanzierer hatte zwar im ersten Quartal einen Verlust von 0,66 Dollar je Aktie erlitten, Analysten hatten allerdings noch schlechtere Zahlen erwartet. Die durchschnittlichen Marktschätzungen lagen bei einem Minus von 0,92 Dollar je Aktie. Papiere des Konkurrenten Fannie Mae gewannen 6,29 Prozent auf 29,89 Dollar.


Mylan legten um 2,89 Prozent auf 11,73 Dollar zu. Der Generikahersteller hat mit dem Verkauf eines Nachahmermedikaments für das GlaxoSmithKline -Antidepressivum Paxil CR begonnen. Mylan hatte als erster einen Antrag auf die Zulassung einer Generikaversion von Paxil CR gestellt und dadurch ein 180 Tage dauerndes Exklusivrecht, bevor andere Generikahersteller nachziehen dürfen. Applied Materials gewannen moderate 0,20 Prozent auf 19,90 Dollar. Bei dem Halbleiterausrüster überschattete Händlern zufolge ein unerwartet schwacher Ausblick die besser als prognostiziert ausgefallenen Zahlen für das zweite Quartal.


Ein Grossauftrag liess Lockheed Martin um 0,19 Prozent auf 108,71 Dollar steigen. Der weltgrösste Rüstungskonzern dürfte seinen Konkurrenten Boeing beim Bau der nächsten US-Navigationssatelliten laut einem Pressebericht aus dem Rennen drängen. Lockheed Martin werde den auf mindestens 1,8 Milliarden US-Dollar taxierten Auftrag des US-Militärs voraussichtlich erhalten, berichtet das «Wall Street Journal Europe» unter Berufung auf mit dem Geschäft vertraute Personen. Boeing stiegen dennoch um 0,72 Prozent auf 85,69 Dollar.


Dagegen fielen Deere & Co. um 9,91 Prozent auf 81,25 Dollar. Der Landmaschinenhersteller hatte zwar seinen Überschuss deutlicher als den Umsatz gesteigert. Mit einem Gewinn je Aktie im zweiten Quartal von 1,74 Dollar verfehlte Deere aber die Markterwartungen von 1,75 Dollar knapp. Zudem bestätigte das Unternehmen zwar seine jüngste Prognose für den Überschuss im laufenden Geschäftsjahr, warnte aber gleichzeitig vor möglichen Belastungen.


Aktien von MBIA und Ambac litten darunter, dass den beiden weltgrössten Anleiheversicherern nach weiteren Milliardenverlusten erneut Gefahr für ihre wichtigen Top-Einstufungen durch Ratingagenturen. So kündigte die Ratingagentur Moody’s eine Prüfung der Auswirkungen der zusätzlichen Verluste an. Die beiden US-Versicherer zeigten sich überrascht und sprachen von Missverständnissen. MBIA verloren 0,21 Prozent auf 9,30 US-Dollar, Ambac gaben um 2,50 Prozent auf 3,90 Dollar nach.


Electronic Arts (EA) verzeichneten Verluste von 3,28 Prozent auf 52,78 Dollar. Der Videospiele-Entwickler hatte im vierten Geschäftsquartal mit seinen bereinigten Ergebnisse zwar die Markterwartungen übertroffen, aber einen enttäuschenden Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr gegeben. Einen Kurseinbruch um 13,91 Prozent auf 28,96 Dollar erlitten Whole Foods Market. Die Zahlen zum zweiten Quartal des US-Einzelhändlers waren Händlern zufolge hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Damit seien Sorgen geschürt worden, dass sich das Umsatzwachstum verlangsamen könnte und weitere Integrationskosten durch die Akquisition der Kette Wild Oats auf das Unternehmen zukämen, hiess es von Börsianern. (awp/mc/ps)

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