US-Schluss: Uneinheitlich – Dow mit enttäuschendem Halbjahr

Das «schwarze Gold» hatte am Morgen noch den Rekordwert von 143 Dollar übersprungen, fiel aber im späten Handel wieder zurück und kostete zuletzt noch rund 140 Dollar. Zum Handelsende wurde der Aktienmarkt unterdessen wieder schwankungsanfälliger – Fondsmanager überarbeiten Börsianern zufolge traditionell ihre Portfolios zum Ende des Quartals und das sorge meist für Bewegung.


Der Leitindex Dow Jones rettete ein Plus von 0,03 Prozent auf 11.350,01 Punkten bis zur Schlussglocke. Insgesamt lieferte der weltweit bekannteste Aktienindex aber eine enttäuschende Halbjahresbilanz ab. Seit Januar 2008 büsste der Dow Jones rund 14 Prozent ein. Der marktbreite S&P-500-Index gewann zum Handelsschluss 0,13 Prozent auf 1.280,00 Zähler. An der Technologiebörse NASDAQ fiel der Composite-Index unterdessen um 0,98 Prozent auf 2.292,98 Zähler. Der NASDAQ 100 sackte um 1,00 Prozent auf 1.837,09 Zähler ab.


Die Aktien des US-Pharmakonzerns Merck & Co gewannen als einer der stärksten Werte im Dow Jones 1,92 Prozent auf 37,69 Dollar. Händler verwiesen weiterhin auf positive Daten einer klinischen Studie vom Freitag, die noch nachwirke. Das Migräne-Präparat Telcagepant habe eine deutlich bessere Schmerzlinderung gezeigt als ein Placebo, hatte Merck mitgeteilt. Zudem äusserte sich JPMorgan positiv zu den Aussichten für den Gebärmutterhalskrebs-Impfstoff Gardasil und hielt an der Einschätzung «Overweight» fest. Merck bleibe der bevorzugte Wert im Sektor, so die Analysten.


Titel von Verizon Communications belegten mit einem Plus von 3,27 Prozent auf 35,40 Dollar den ersten Platz im Dow Jones. Die Mobilfunktochter Verizon Wireless bietet Händlern zufolge seinen Kunden ab sofort für 15 Dollar im Monat einen unbegrenzten Musik-Download-Service an. Finanzwerte wurden weiterhin von den Anlegern stiefmütterlich behandelt. «Viele Investoren halten sich immer noch zurück und warten darauf, dass das Schlimmste vorübergeht», sagte ein Börsianer. So verloren Titel der American International Group 4,65 Prozent auf 26,46 Dollar, Citigroup-Aktien fielen um 2,84 Prozent auf 16,76 Dollar. Auch Papiere von JPMorgan und Bank of America kamen unter Druck.


Amerikanische Autotitel büssten vor den Absatzzahlen für Juni ebenfalls an Wert ein. General Motors verloren 0,43 Prozent auf 11,50 Dollar, während die Papiere von Konkurrent Ford Motor um 3,41 Prozent auf 4,81 Dollar abrutschten. Unterdessen legten Time Warner nach einem positiven Analystenkommentar um 2,64 Prozent auf 14,80 Dollar zu. Die Aktie sei nun der bevorzugte Titel unter den grossen Werten, hiess es von der Citigroup. Die Abspaltung des Kabelgeschäfts sowie ein möglicher Verkauf des Werbegeschäfts von AOL seien positive kurzfristige Katalysatoren. (awp/mc/ps/01)

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