Wirtschaftsstimmung im Euroraum unerwartet stark eingetrübt

Von Thomson Financial News befragte Volkswirte hatten mit einer moderateren Eintrübung auf 99,0 Punkte gerechnet. Das Industrievertrauen trübte sich von Null Punkten im Vormonat auf minus zwei Punkte ein. Erwartet worden war ein Rückgang auf minus 1,5 Punkte. Das Verbrauchervertrauen verharrte bei minus 12 Punkten, während Analysten eine Eintrübung auf minus 12,6 Punkte erwartet hatten. Das Dienstleistungsvertrauen sank von neun Punkten im Vormonat auf sieben Punkte. Das Vertrauen im Einzelhandelssektor sank von plus einem Punkt auf minus fünf Punkte. Die Stimmung im Baugewerbe trübte sich von minus neun auf minus zwölf Punkte ein.


Der ESI setzt sich aus fünf Unterindikatoren zusammen. In ihn gehen das Industrievertrauen mit 40 Prozent und das Dienstleistungsvertrauen mit 30 Prozent ein. Das Verbrauchervertrauen steuert 20 Prozent bei. Das Bauwirtschafts- und das Einzelhandelsvertrauen werden zu jeweils 5 Prozent gewichtet.


Geschäftsklima BCI im April eingetrübt
Auch das Geschäftsklima in der Eurozone hat sich im April kräftig eingetrübt. Der Business Climate Indicator (BCI) sei von revidiert 0,79 (zunächst 0,80) Punkten im Vormonat auf 0,44 Punkte gesunken, teilte die EU-Kommission mit. Der Indikator signalisiere weiter ein über dem Durchschnitt liegendes Produktionswachstum. Allerdings deute der Rückgang auf eine Abschwächung im zweiten Quartal hin. Ein Indexstand des Geschäftsklimas von Null Punkten entspricht dem langfristigen Durchschnittswachstum der Industrieproduktion von zwei Prozent. Ein Produktionsrückgang wird angedeutet, wenn der Index unter minus 0,5 Punkte rutscht.


Preisauftrieb im April überraschend deutlich abgeschwächt
Der Preisauftrieb in der Eurozone hat sich im April überraschend deutlich abgeschwächt. Die Jahresinflationsrate sei nach einem Rekordwert von 3,6 Prozent im Vormonat auf 3,3 Prozent zurückgegangen, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat in Luxemburg nach einer ersten Schätzung mit. Von Thomson Financial News befragte Volkswirte hatten im Durchschnitt mit einer Teuerung von 3,4 Prozent gerechnet. Aus Sicht der Europäischen Zentralbank (EZB) ist Preisstabilität im Euroraum bei einer Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent gewährleistet.

Arbeitslosenquote verharrt im März wie erwartet bei 7,1%
Die Arbeitslosenquote in der Eurozone hat sich laut Eurostat im März wie erwartet nicht verändert. Die saisonbereinigte Quote habe wie schon im Vormonat bei 7,1 Prozent gelegen, meldete die europäische Statistikbehörde mit. Von Thomson Financial News befragte Ökonomen hatten dies im Durchschnitt erwartet. Im entsprechenden Vorjahresmonat hatte die Quote noch bei 7,5 Prozent gelegen. Eurostat schätzt die gesamte Arbeitslosenzahl in der Eurozone auf 10,93 Millionen. Dies ist ein Rückgang um 26.000 zum Vormonat und um 600.000 zum Vorjahresmonat. (awp/mc/pg)

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