Ypsomed im ersten Semester mit Verlust

Der Umsatz sank um 8,8% auf 129 Mio CHF. Ypsomed befinde sich nach überdurchschnittlichem Umsatz- und Gewinnwachstum nun in einer Konsolidierungsphase, schreibt das Unternehmen in einem Communiqué vom Donnerstag. Während das Diabetesdirektgeschäft über dem Marktdurchschnitt zugelegt hat, hat der achtwöchige Produktionsunterbruch beim OptiClik zu einem Umsatzrückgang geführt.


Mehrkosten beeinflussen Bruttomarge
Die Probleme beim Ausbau des komplexen Herstellprozesses sind inzwischen gelöst worden, haben aber Mehrkosten von 14,2 Mio CHF verursacht, wie Ypsomed weiter mitteilt. Dies habe die Bruttomarge von 37,8 auf 20,1% reduziert.


Zahlen unter den Erwartungen
Ypsomed liegt mit den Zahlen unter den Erwartungen der Analysten, die im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Reingewinn von 12,7 Mio CHF und einem Umsatz von 141,6 Mio CHF gerechnet haben.


Gesamtjahresprognose gewinnmässig leicht positiv
Für das zweite Halbjahr erwartet Ypsomed bessere Ergebnisse, so dass das Gesamtjahr gewinnmässig leicht positiv ausfallen werde. Für die kommenden Jahre rechnet Ypsomed mit einem abgeschwächten Umsatzwachstum sowie einer EBIT-Marge von wieder 20%. Um der geringeren Nachfrage Rechnung zu tragen, wird Ypsomed die Produktion und die Logistik optimieren und ihre Kostenstruktur dem reduzierten Auftragseingang anpassen.


Aktienkurseinbruch erlitten
Mitte September hatte Ypsomed einen Aktienkurseinbruch erlitten, weil das Unternehmen seine Umsatz- und Gewinnziele für 2006/07 zurückgenommen hatte. Eine konkrete Prognose machte Ypsomed damals nicht mehr.


Enttäuschende Nachfrage nach OptiClick in den USA
Hintergrund der Unsicherheiten ist neben den Produktionsproblemen die enttäuschende Nachfrage nach OptiClick in den USA, woraufhin Grosskunde Sanofi-Aventis als Zwischenvertreiber des kugelschreiberähnlichen Geräts Bestellungen stornierte.


Partnerschaft mit Sanofi-Aventis wird fortgesetzt
Die jüngsten Gespräche mit Sanofi-Aventis hätten aber gezeigt, dass die langjährige Partnerschaft fortgesetzt werde, teilt Ypsomed weiter mit. Sanofi-Aventis werde weiterhin die Pen-Systeme vermarkten und auch versuchen, einen weiteren Lieferanten aufzubauen. Ypsomed erzielte 60% des Umsatzes mit Sanofi-Aventis. Anders als in Europa und in Asien, wo OptiClik gut aufgenommen wurde, zogen die amerikanischen Diabetiker weiterhin die Spritze vor.


Wechsel an der Firmenspitze
Firmenchef Matthew Robin musste im September nach acht Jahren im Unternehmen gehen und seinen Posten an Richard Fritschi übergeben. Zudem hat Ypsomed heute Maurice Meytre zum neuen Chief Operating Officer berufen. Die Aktie brach damals um ein Drittel ein auf 88 CHF. Gestern Mittwoch kostete sie 95 CHF.


Ypsomed hält an Strategie fest
Ypsomed hält an der eingeschlagenen Strategie fest und will die Stellung als unabhängige Herstellerin von Injektionssystemen in einem stark wachsenden Markt für Selbstmedikation und Diabetes weiter ausbauen und besonders eigene Technologieentwicklungen forcieren.


Investitionen von 23,7 Mio CHF
Ypsomed investierte im ersten Semester insgesamt 23,7 (VJ 24,0) Mio CHF, 12,5 Mio CHF davon entfielen auf den Kauf des Ziegelmatt-Areals in Solothurn. Im zweiten Halbjahr sind weitere Investitionen von 10,0 bis 15,0 Mio CHF geplant. Die separat ausgewiesenen Investitionen für Forschung Entwicklung stiegen im ersten Halbjahr auf 11,9 und beliefen sich auf 9,2% (7,8%) des Umsatzes. (awp/mc/ab)

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