Allianz Suisse: Gefahr durch Skibox auf dem Dach

Bei einem Crash können durchbrechende Skier zur tödlichen Gefahr werden. (Foto: obs/Allianz Suisse)

Wallisellen – Tausende Wintersportbegeisterte zieht es mit dem Beginn der Sportferien in die Schweizer Berge, um auf Skiern oder Snowboards ihrer Leidenschaft nachzugehen. Allerdings benötigt die Wintersportausrüstung in der Regel viel Stauraum im Auto. Eine Dachbox bietet hier oftmals eine beliebte und praktische Alternative, um die sperrigen Skier oder Skischuhe schnell zu verstauen. Ungesichert können diese allerdings zu einer grossen Gefahr werden, wie ein Crashtest des Allianz Zentrums für Technik (AZT) zeigt.

Schnell ist es passiert: Eine Sekunde nicht aufgepasst, das Stauende übersehen und schon ist der Auffahrunfall passiert. Auf dem Weg in den Skiurlaub kann das besonders gefährlich werden – dann, wenn die Dachbox nicht richtig beladen wurde. Das Allianz Zentrum für Technik (AZT) hat in einem Crashtest einen solchen Auffahrunfall mit 50 km/h simuliert. Dabei war die Dachbox mit Wintersportausrüstung (Skiern, Skischuhen und Getränken) so beladen, wie es wahrscheinlich meistens der Fall ist: Die Gegenstände lagen ungesichert in der Box, schliesslich rufen die Berge. Obwohl beim Crashtest die maximal zulässige Zuladung von 50 Kilogramm mit nur 34 Kilogramm bei Weitem nicht erreicht wurde, rutschte der gesamte Inhalt nach vorn – und die Skier durchbrachen nahezu ungebremst die Wand der Box. Auch die restlichen Teile der Ladung konnten nicht durch die Gepäckbox gehalten werden, sie flogen unkontrolliert umher.

«Selbst wenn die Eile gross ist oder die Kinder unbedingt losfahren wollen, sollte man immer Sorgfalt walten lassen. Wie im Kofferraum muss auch in der Skibox die Ladung unbedingt gesichert werden – sonst werden andere Verkehrsteilnehmer immens gefährdet», sagt Jörg Zinsli, Leiter Schaden der Allianz Suisse. Das zeigt der Allianz-Crashtest eindrücklich auf: Bei einem Unfall auf der Strasse hätten die pro Paar rund fünf Kilo schweren Skier die Heckscheibe des vorderen Fahrzeugs wie ein Speer durchschlagen und die Insassen womöglich schwer verletzt. In dem Versuch löste sich die Dachbox ausserdem vom Grundträger, weil die einfachen Klemmbefestigungen die Kräfte nicht aushalten konnten. Das AZT geht davon aus, dass das auch bei vorschriftsmässig gesichertem Boxinhalt passiert wäre.

Experten-Tipps zur richtigen Sicherung
Die korrekte Sicherung der Ladung setzt ein Verzurren beispielsweise mit Zurrgurten oder speziellen Spannvorrichtungen innerhalb der Box voraus. Sperrige Ausrüstung wie Skier oder leichtere Gegenstände wie Helme können – gut verzurrt – in der Dachbox in den Urlaub gefahren werden. Schwere Koffer oder schwer zu fixierende Gegenstände wie z.B. Skischuhe gehören allerdings in den Kofferraum. Vor dem Beladen der Gepäckbox ist unbedingt die zulässige Dachlast des eigenen Fahrzeugs zu prüfen. Bei der Berechnung muss auch das Gewicht der Box selbst und des Dachträgers berücksichtigt werden: Beträgt z.B. die Dachlast 75 Kilogramm und die Dachbox wiegt inklusive des Trägers 25 Kilogramm, dürfen nur noch 50 Kilogramm zugeladen werden. Die Anleitung des Herstellers muss bei der Montage genau beachtet werden.

Wer die Anschaffung einer Box plant, sollte beim Kauf eines Systems am besten ein Modell wählen, bei dem die Befestigung den Holm des Dachträgers komplett umschliesst. In der Box sollten Verzurrmöglichkeiten gegeben sein – bevorzugt aus Metall, denn Kunststoff kann im Winter schnell spröde werden. Bevor es dann endlich losgeht, sollte auch noch einmal der Reifendruck des beladenen Fahrzeugs überprüft und angepasst werden. Ebenfalls wichtig: Das Fahrverhalten des Autos ändert sich durch die Dachbox. Fahrer sollten beachten, dass das Fahrzeug insbesondere bei Kurvenfahrten und beim Bremsen instabiler wird. (Allianz Suisse/ots/mc/ps)

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