Alpiq-Tochter baut Gasmotoren-Heizkraftwerk in Norddeutschland

(Bildverweis am Schluss des Beitrags)

Kiel – Alpiq hat über ihre Tochtergesellschaft Kraftanlagen München einen Grossauftrag für die Planung und den Bau eines Gasheizkraftwerks mit Kraft-Wärme-Kopplung in Kiel (Deutschland) als Generalunternehmer gewonnen. Der Startschuss für das Projekt fiel mit der Vertragsunterzeichnung am 3. August 2015. Das Kraftwerk wird gemeinsam mit dem Lieferanten der Gasmotoren GE Jenbacher realisiert und hat eine Leistung von 190 MW. Auftraggeber sind die Stadtwerke Kiel, die aufgrund des hohen Anteils von Windstrom im Netz ein schnell regelbares und schadstoffarmes Kraftwerk benötigen. Es ersetzt ein älteres Kohlekraftwerk.

Das neue Gasmotorenheizkraftwerk wird die Stadt Kiel mit Strom und Wärme versorgen. Die zukunftsweisende Anlage kombiniert zwanzig individuell regelbare Gasmotoren mit je 9,5 MW Leistung und ist deswegen äusserst flexibel einsetzbar. Die Stadtwerke Kiel benötigen aufgrund des regional hohen Anteils an fluktuierendem Windstrom eine schnell regelbare Anlage als Ersatz für ihr älteres Kohlekraftwerk. Das neue Kraftwerk ist modular aufgebaut, weshalb es Netzschwankungen optimal ausgleichen und Strom zur Vermarktung am Regelenergiemarkt liefern kann. Das Kraftwerk speichert überschüssige elektrische Energie als Wärme (Power-to-Heat), was in Zeiten niedriger Strompreise eine flexible und wirtschaftliche Lösung darstellt. Die neuartige Anlage hat Modellcharakter für die Lösung der Herausforderungen der Energiewende.

Hoher Ausnutzungsgrad der Primärenergie
Das Kraftwerk besteht aus 20 neu entwickelten Gasmotoren des Herstellers GE Jenbacher aus Jenbach im Tirol (Konzern-Tochter von General Electric). Die Motoren zeichnen sich durch niedrige Emissionen, hohe Leistung und einen Ausnutzungsgrad der Primärenergie von über 90 Prozent aus. Der elektrische Wirkungsgrad liegt bei 45 Prozent. Aus dem Stillstand heraus lässt sich die Kraft-Wärme-Kopplungsanlage innerhalb weniger Minuten auf die Nennleistung von 190 MW hochfahren. Die Anlage wird zudem bis zu 192 MW Wärme erzeugen, die entweder in das öffentliche Fernwärmenetz der Stadt Kiel eingespeist, oder bei geringem Bedarf in einem Speicher eingelagert wird. Das moderne Kraftwerk erfüllt damit höchste Ansprüche bezüglich Flexibilität, Nutzungsgrad und Umweltfreundlichkeit.

Mit diesem Auftrag stellt Kraftanlagen München ihr Know-how für zukunftsweisende Kraftwerksprojekte erneut unter Beweis. Erst im Februar 2015 erhielt die Alpiq-Tochtergesellschaft einen Auftrag über rund 100 Millionen Euro für den Bau eines Dampfturbinenkraftwerks in Moerdijk in den Niederlanden. Dort bestand die Herausforderung darin, die Energie aus der Müllverbrennung nachhaltig zu nutzen. Die getroffene Lösung verbessert Leistungsfähigkeit und Wirkungsgrad der Anlage und sichert den Fortbestand der Müllverbrennung. In Kiel ist die Kombination moderner Gasmotoren mit moderner Speichertechnologie zur Strom- und Wärmeversorgung die zukunftsweisende Idee, weil sie die Notwendigkeit von flexibler und schnell regelbarer Energieerzeugung aufnimmt. Beide Projekte dokumentieren die Kompetenzen von Alpiq in Projektierung, Planung und Bau moderner, effizienter und bedarfsgerechter Energieerzeugungsanlagen. (Alpiq/mc/ps)

Bildlegende:
Unterzeichneten am 3. August 2015 in Kiel die Verträge für ein Kraftwerksprojekt: (oben, v. l.) Gerrit Koll (Business-Unit-Leiter Energie- und Kraftwerkstechnik Kraftanlagen München), Alexander Gremm (Geschäftsführer Kraftanlagen München), Oliver Klitzke (Executive Operations GE Germany), Norbert Hetebrüg (Vertriebsleiter Jenbacher Gasmotoren von GE; (unten, v. l.) Frank Meier (Vorstandsvorsitzender Stadtwerke Kiel AG), Dr. Jörg Teupen (Vorstand Technik u. Personal Stadtwerke Kiel AG). (Foto: Alpiq)

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