Arbeitslosenquote steigt im November etwas an

Arbeitslosigkeit

(Foto: Pixabay)

Bern – Die Zahl der Arbeitslosen in der Schweiz hat im November 2017 leicht zugenommen. Sie erhöhte sich im Vergleich zum Vormonat um 2’517 auf 137’317 Personen. Die Arbeitslosenquote stieg damit um 0,1 Prozentpunkte auf 3,1%. Der saisonbereinigte Wert nahm dagegen gegenüber dem Vormonat um 0,1 Punkte auf 3,0% ab, teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Donnerstag mit.

Im entsprechenden Vorjahresmonat waren noch 8,0% Personen mehr arbeitslos gemeldet, die Quote lag damals noch bei 3,3%. Für einen Monat November handle es sich um die geringste Zunahme der Arbeitslosenzahlen seit Jahren, kommentierte denn auch Seco-Direktor Boris Zürcher an einer Telefonkonferenz.

Die Arbeitslosigkeit hat sich damit ungefähr wie erwartet entwickelt. Von AWP befragte Ökonomen hatten unisono eine unbereinigte wie auch für die saisonbereinigte Zahl eine Arbeitslosenquote von 3,1% geschätzt.

Verbesserte Chancen am Arbeitsmarkt
Insgesamt zeigten die Zahlen auch, dass sich die Chancen der Arbeitssuchenden am Arbeitsmarkt verbessert hätten, betonte Seco-Direktor Zürcher. «Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist gut», sagte er. Die Entwicklung sei auch im Kontext der relativ verhaltenen Entwicklung der Zuwanderung zu sehen. «Offenbar wird nun vermehrt wieder aus dem Bestand der Arbeitslosen rekrutiert», stellte Zürcher fest.

Er wies zudem darauf hin, dass die Ökonomen des Bundes für die Arbeitslosigkeit im Jahr 2018 eine Quote von 3,0% prognostizieren. Insgesamt erwarte das Seco einen «langsamen, aber stetigen Rückgang» der Arbeitslosigkeit im kommenden Jahr; in den Sommermonaten 2018 dürfte die Arbeitslosenquote dabei deutlich unter 3% fallen. Für das laufende Jahr 2017 gehen die Seco-Experten weiterhin von einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 3,2% aus.

Einen weiteren Aspekt beleuchtete Zürcher: Die seit der Finanzmarktkrise auseinander driftenden Arbeitslosenquoten nach Geschlecht. Da etwa in der Industrie die Beschäftigungsquote der Männer deutlich über jener der Frauen liege, seien erstere stärker vom Jobabbau in der Schweiz betroffen gewesen. «Jüngst sehen wir wieder eine Annäherung der Arbeitslosenquoten – dem gesamtem zweiten Sektor geht es wieder besser», resümierte der Seco-Chef.

Zwischensaison
Branchenmässig wie auch regional zeigt die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen im November das Muster der «Zwischensaison». So nahm die Zahl der Arbeitslosen etwa im Gastgewerbe und entsprechend in Tourismuskantonen wie dem Tessin oder dem Wallis zu. Auch in der Bauwirtschaft legte die Zahl der als arbeitslos gemeldeten Personen wieder zu.

Die Jugendarbeitslosigkeit (15- bis 24-Jährige) hat sich im Berichtsmonat um 335 Personen (-2,0%) auf 16’570 verringert, die Quote sank damit um 0,1 Prozentpunkte auf 3,0%. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ging die Zahl gar um 12,4% und die Quote um 0,4 Prozentpunkte zurück. Es handle sich um das übliche saisonale Muster, sagte Zürcher.

Die Anzahl der älteren Arbeitslosen (50 und mehr) erhöhte sich dagegen um 861 Personen (+2,4%) auf 36’590, dies bei einer gleichbleibenden Quote von 2,7%. Im Vergleich zum Vorjahresmonat nahm die Zahl um 4,2% ab, die Quote um 0,2 Prozentpunkte. Etwas verzerrt werde die Statistik allerdings durch die Tatsache, dass die «Population der Über-50-Jährigen» am Arbeitsmarkt die am schnellsten wachsende sei, was die Entwicklung überzeichne, wie Zürcher sagte.

Zunahme Kurzarbeitslosigkeit
Im Berichtsmonat wurden ausserdem 204’141 Stellensuchende gezählt, 6’116 mehr als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl damit um 5,1%. Zugleich wurden den RAVs mit 11’994 Stellen 322 weniger offene Jobs gemeldet als noch im Oktober.

Im September 2017 – neuere Zahlen dazu liegen nicht vor – waren 1’414 Personen von Kurzarbeit betroffen und damit 2% mehr als im Vormonat. Die Zahl der betroffenen Betriebe erhöhte sich um 12 auf 171 Einheiten. Die ausgefallenen Arbeitsstunden nahmen um 28% auf 87’398 zu.

Die Zahl der Personen, die im Verlauf des September ihr Recht auf Arbeitslosenentschädigung ausgeschöpft hatten und damit künftig nicht mehr in der Statistik auftauchen, belief sich gemäss Seco auf 3’016 nach 3’846 im August. (awp/mc/ps)

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