Aryzta gewinnt Jürgen Steinemann als VR – Neuer CEO beginnt am 12.9.

Jürgen Steinemann

Jürgen Steinemann, ehemaliger Barry Callebaut-CEO. (Foto: BC)

Zürich – Beim Backwarenkonzern Aryzta kommt es zu einem prominenten Zuzug. Jürgen Steinemann, hierzulande bekannt vor allem als langjähriger Chef des Schokolade-Herstellers Barry Callebaut, soll in den Verwaltungsrat gewählt werden. Ausserdem wird der neue CEO in Bälde sein Amt antreten, wie ebenfalls heute bekannt wurde.

Im Rahmen der Auffrischung und Erneuerung des Verwaltungsrates soll Steinemann dem Gremium als unabhängiges nicht-exekutives Mitglied beitreten, heisst es in der Mitteilung vom Montag. Gewählt werden soll er an der nächsten Generalversammlung, die am kommenden 7. Dezember stattfindet.

Steinemann war von August 2009 bis September 2015 CEO von Barry Callebaut, davor war er u.a. für Nutreco und Unilever stätig. Derzeit ist er noch Mitglied der Aufsichtsgremien von Metro, Barry Callebaut und Lonza. VR-Präsident Gary McGann zeigt sich in der Mitteilung denn auch erfreut über die Zusage. Steinemann habe substantielle Erfahrungen im B2B-Nahrungsmittel-Sektor und werde wertvolles Insiderwissen in den Verwaltungsrat bringen, sagt er in der Mitteilung.

Gleichzeitig teilte Aryzta mit, dass der im Mai neu bestimmte Konzernchef Kevin Toland seinen Job am 12. September antreten werde. Toland hatte bei seinem alten Arbeitgeber, dem irischen Flughafenbetreiber DAA, eine Kündigungsfrist von sechs Monaten und kann damit etwas früher beginnen als erwartet.

Im vergangenen März war es bekanntlich zu grossen Köpferollen im Management gekommen. Wegen miserabler Geschäftszahlen musste der ehemalige Chef Owen Killian den Konzern Ende März verlassen. Auch Finanzchef Patrick McEniff und John Yamin, Chef des Amerika-Geschäfts, mussten den Hut nehmen. Ihre Aufgaben übernahmen interimistisch Führungskräfte der Beratungsfirmen KPMG und FTI Consulting.

News positiv – Aktie im Plus
Analysten werten die beiden Personalien positiv. Steinemann stelle von seiner Erfahrung und von seiner Nationalität eine Bereicherung im immer noch stark angelsächsisch geprägten VR dar, heisst es etwa in einem Kommentar der ZKB. Ein Wermutstropfen sei allerdings, dass er nur als nicht-exekutiver Verwaltungsrat komme und sein Einfluss dementsprechend begrenzt sein werde. Der nun festgelegte Arbeitsbeginn des neuen CEO beseitige ausserdem eine Unsicherheit.

Auch der Broker Kepler erachtet den früheren Beginn von Toland als positiv. Dies vor allem, weil VR-Präsident McGann eine grössere strategische Überprüfung nicht vor dem Antritt von Toland machen wollte. Allerdings fehle eine neuer CFO weiterhin, moniert die ZKB. Es sei sehr wichtig, dass ein neues Managementteam endlich seine Arbeit aufnehmen und strategische und operative Pflöcke einschlagen könne.

Investoren sehen die News positiv. Die Aryzta-Aktie steht kurz nach 10 Uhr 1,2% höher auf 31,24 CHF und ist damit in einem leicht schwächeren Gesamtmarkt (-0,2%) der beste Blue Chip. Im Vergleich zu Ende 2016 büsst das Papier aber nach wie vor über 30% ein. (awp/mc/upd/ps)

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