Aussenhandel trägt Hauptanteil am Wirtschaftswachstum

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(Bild: © Binkski - Fotolia.com)

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Neuenburg – Die Schweizer Wirtschaft verzeichnete 2014 einen Anstieg des Bruttoinlandproduktes (BIP) zu Preisen des Vorjahres um 1,9 Prozent (2013: +1,8%). Angesichts der Abschwächung des allgemeinen Preisniveaus stieg das BIP zu laufenden Preisen um 1,2 Prozent (2013: +1,7%). Der Aussenhandel trug 2014 aufgrund des kräftigen Wachstums der Warenexporte wesentlich zum Anstieg des BIP bei. Das Bruttonationaleinkommen (BNE) war ausnahmsweise niedriger als das BIP, was auf einen negativen Saldo der Einkommensbilanz mit dem Ausland zurückzuführen ist. Diese Ergebnisse gehen aus den ersten Schätzungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.

Ohne Berücksichtigung des Nichtwährungsgoldes stieg der Saldo der Bilanz aus dem Waren- und Dienstleistungshandel 2014 um 10,4 Prozent an. Aufgrund dieser Zunahme erhöhte sich das BIP um 1,1 Prozent. Der Aussenhandel ist somit für mehr als die Hälfte des BIP-Wachstums verantwortlich. Eine Erklärung dafür sind die positiven Ergebnisse der Warenbilanz (ohne Nichtwährungsgold), da die Exporte deutlich dynamischer ausfielen als die Importe (+4,8% bzw. +1,3%). Schwergewichte wie die Pharma- und die Uhren- und Schmuckindustrie verzeichneten bei den Auslandverkäufen ein kräftiges Wachstum.

Der Saldo der Dienstleistungsbilanz hingegen ging 2014 zurück, weil die Importe stärker anstiegen als die Exporte (+5,1% gegenüber +2,4%). Die Schweiz erhöhte 2014 die Tourismusausgaben im Ausland sowie die Importe von Dienstleistungen für Unternehmen und von Lizenzgebühren deutlich.

Verlangsamung des Endkonsums der Haushalte
Bei der inländischen Endnachfrage, die bis vor Kurzem der wichtigste Wachstumsmotor war, waren im zweiten Jahr in Folge Ermüdungserscheinungen zu erkennen. Diese Verlangsamung ist auf den moderaten Anstieg der Konsumausgaben der privaten Haushalte und der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck zurückzuführen, die rund 65 Prozent des BIP ausmachen. Dieses Aggregat nahm um 1,3 Prozent zu (2013: +2,2%). Die Verschlechterung der Konsumentenstimmung im zweiten Quartal 2014 aufgrund des Pessimismus der Haushalte hinsichtlich der Entwicklung der Konjunktur und der Arbeitslosenzahlen hat sicherlich zu diesem Ergebnis beigetragen.

Die Investitionen verzeichneten hingegen einen markanten Anstieg (+2,1%). Dieses Ergebnis ist auf das Baugewerbe, das seit mehreren Jahren Wachstumsquoten von über 3 Prozent aufweist, zurückzuführen. Die Ausrüstungsgüter fanden nach einem schwierigen Jahr 2013 auf den Wachstumspfad zurück (+1,3%).

Industrie, Baugewerbe und nicht finanzielle Dienstleistungen mit kräftigem Wachstum
Nach zwei schwierigen Jahren registrierte die verarbeitende Industrie wieder ein deutliches Wachstum (+2,4%), dem die starke Zunahme der Exporte zugutekam. Die anhaltenden Bauinvestitionen wirkten sich auf die Produktion des entsprechenden Wirtschaftssektors aus, dessen Wertschöpfung um 2,1 Prozent zulegte. Die Branche «Energieversorgung, Wasserversorgung, Beseitigung von Umweltverschmutzungen» verzeichnete hingegen einen starken Rückgang der Wertschöpfung.

Im tertiären Sektor (+1,9%) fiel das Wachstum insgesamt ähnlich aus wie im sekundären Sektor. Abgesehen von einigen Branchen mit einer negativen Entwicklung verbuchten die Dienstleistungsbranchen eine Wertschöpfungssteigerung. Der Gesundheitsbereich (+4,3%) und – in geringerem Masse – die Telekommunikation legten sogar stark zu.

Im Finanzsektor (Banken und Versicherungen) verlangsamte sich das Wachstum nach einer sehr starken Zunahme im Jahr 2013. (BFS/mc/ps/pg)

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