Novartis lehnt sich für 2021 nicht zu weit aus dem Fenster

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(Foto: Novartis)

Basel – Der Pharmakonzern Novartis gibt sich nach einem durchwachsenen Corona-Jahr zurückhaltend für 2021. Noch beeinflussen Lockdowns und Abstandsmassnahmen das Geschehen im Gesundheitswesen, so dass das Management erst einmal ein moderates Wachstum in Aussicht stellt.

Marktteilnehmer geben sich sichtlich enttäuscht. Das zeigen sowohl die Kommentare als auch der Aktienkurs. Novartis-Aktien gehören nach der Zahlenvorlage am Dienstag zu den grössten Verlierern. Sie büssten bis Handelsschluss 2,1% auf 84,35 Franken ein.

Viele Experten hatten letztlich damit gerechnet, dass Novartis vorsichtig in dieses neue Geschäftsjahr starten würde. Am Ende war der Konzern für viele Akteure aber «enttäuschend» vorsichtig. «Die Gesundheitssysteme laufen immer noch auf etwa 80 Prozent des Vor-Corona-Niveaus», erklärt CEO Vas Narasimhan im Gespräch mit Journalisten die Zurückhaltung.

Haut- und Augenpflege leiden
Besonders deutlich ist das Geschäft in der Haut- und Augenheilkunde zurückgegangen. Der Grund: Patienten haben in Corona-Zeiten manchen Arztbesuch aufgeschoben. Angesichts der immer noch geltenden Schutzmassnahmen in vielen Ländern ändere sich das auch erst nach und nach, so der Manager weiter.

Entsprechend hat sich das Novartis-Management für 2021 ein Umsatzwachstum zu konstanten Wechselkursen im tiefen bis mittleren einstelligen Prozentbereich auf die Fahnen geschrieben. Der operative Kerngewinn soll etwas stärker im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen.

Das Umsatzwachstum dürfte dabei vor allem von der grösseren Pharmasparte getragen werden, die wie der Konzern im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen soll.

Die kleinere Generika-Sparte Sandoz soll auf dem 2020er Niveau verharren – was immerhin knapp besser wäre als das Minus von 1 Prozent, das sie im vergangenen Jahr erzielt hat. Das Retailgeschäft der Generika-Tochter wurde durch die Covid-19-Pandemie in Mitleidenschaft gezogen.

Umsatzplus von 3 Prozent
Auf Konzernebene weist Novartis einen Umsatz von 48,7 Milliarden US-Dollar aus, ein Plus von 3 Prozent gegenüber Vorjahr. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) stiegen die Verkäufe ebenfalls um 3 Prozent.

Dabei hat die grössere Pharmasparte Innovative Medicines 2020 ihre Erlöse auch um 3 Prozent gesteigert. Wachstumsträger waren hier das Herzmittel Entresto und das Schuppenflechte-Präparat Cosentyx. Weniger gut lief es mit dem Absatz der neuartigen Gentherapie Zolgensma. Hier habe Novartis die Umsatzerwartungen klar verfehlt, sind sich die Analysten in ihren ersten Kommentaren einig. Die Therapie wird zur Behandlung von Kindern mit der Erbkrankheit spinale Muskelatrophie eingesetzt.

Gewinne legen zu
Auf der Gewinnseite hat Novartis 2020 operativ 10,2 Milliarden US-Dollar (+12%) verdient, während unter dem Strich ein Konzerngewinn von 8,1 Milliarden übrig blieb (+13%). Hier habe sich das höhere operative Ergebnis positiv bemerkbar gemacht.

Für Analysten ist allerdings der um verschiedene Einflüsse bereinigte Kern-Betriebsgewinn wichtiger. Dieser nahm mit 9 Prozent leicht weniger zu als die Experten laut AWP-Konsens erhofft hatten. (awp/mc/ps)

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