BFS: Jeder Zehnte arbeitet für einen ausländischen Multi

Lidl

Mitarbeiter in einer Lidl-Filiale. (Foto: Lidl)

Neuenburg – 2015 waren 11’524 Tochterunternehmen von ausländischen multinationalen Unternehmen in der Schweiz ansässig. Sie beschäftigten nahezu 470’000 Personen, was rund 10 Prozent der Gesamtbeschäftigung entspricht. Diese Unternehmen sind insbesondere in der Grossregion Zürich und in der Genferseeregion angesiedelt. Sie sind in erster Linie im Handel, im Finanzbereich oder im Bereich wirtschaftliche Dienstleistungen tätig. Soweit die Ergebnisse der ersten Statistik über die Tochterunternehmen und Beschäftigten von ausländischen multinationalen Unternehmen des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Gemäss den ersten Ergebnissen des BFS gehören 11 524 Unternehmen in der Schweiz zu einer multinationalen Unternehmensgruppe mit Sitz im Ausland. Die Firmensitze befinden sich in nahezu hundert verschiedenen Ländern. Gemessen an der Anzahl Beschäftigter gehören Deutschland (25,1% der Beschäftigten in ausländischen Tochterunternehmen), die Vereinigten Staaten (21,2%), Frankreich (12,9%) und das Vereinigte Königreich (6,3%) zu den wichtigsten Ländern.

2015 beschäftigten die Tochterunternehmen von ausländischen Multinationalen in der Schweiz 468’095 Personen. Dies entspricht 10,7 Prozent der Beschäftigten im Businesssektor, d.h. der Gesamtbeschäftigung ohne die öffentlichen Verwaltungen und Privaten Organisationen ohne Erwerbszweck (POoE). Im Vergleich zu 2014 wurde damit eine Zunahme von 143 Einheiten (+1,3%) bzw. 1911 Beschäftigten (+0,4%) verzeichnet.

Zahlreiche Wirtschaftszweige
Die betreffenden Unternehmen sind in verschiedenen Sektoren tätig. Nahezu 44,2 Prozent der Beschäftigten lassen sich folgenden fünf Wirtschaftszweigen zuordnen: Grosshandel (16,0% der Gesamtbeschäftigung in den Tochterunternehmen), Detailhandel (7,9%), Finanzdienstleistungen (7,3%), Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (7,1%) und Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten und elektronischen Erzeugnissen; Uhren (5,9%).

Wird die Anzahl Unternehmen betrachtet, entfallen 60,8 Prozent der ausländischen Tochterunternehmen auf die folgenden fünf Wirtschaftszweige: Grosshandel (25,0% aller Tochterunternehmen), Finanzdienstleistungen (18,5%), Informationstechnologie und Informationsdienstleistungen (6,5%), Verwaltung und Führung von Unternehmen und Betrieben; Unternehmensberatung (6,4%) und Detailhandel (4,4%).

Mehr als ein Viertel der Beschäftigten arbeitet in Zürich
Auf die Grossregion Zürich entfallen mit 27,7 Prozent die meisten Beschäftigten in Tochterunternehmen von ausländischen multinationalen Unternehmen, gefolgt von der Genferseeregion (21,0% der Beschäftigten). Nach Kantonen betrachtet hebt sich Zürich mit 129 434 Beschäftigten noch stärker ab. Genf und Waadt folgen mit 49 207 bzw. 41 429 Beschäftigten.

Mehrere multinationale Tochterunternehmen können dem gleichen Mutterunternehmen angehören, das die Entscheide für die Unternehmensgruppe trifft. 2015 wurden die 11 524 in der Schweiz ansässigen Tochterunternehmen in letzter Instanz von 7498 ausländischen Mutterunternehmen kontrolliert. Die Mehrheit der ausländischen Unternehmensgruppen (95,2%) beschäftigt weniger als 250 Personen; sie zählen insgesamt 126 083 Beschäftigte. Dagegen umfasst eine Minderheit grosser Gruppen mit mehr als 250 Beschäftigten (4,8%) fast drei Viertel (342 012 Beschäftigte) aller in einer ausländischen Multinationalen tätigen Personen.

Viele multinationale Unternehmensgruppen in deutscher Hand
Deutsche Unternehmensgruppen sind in der Schweiz am stärksten vertreten, und zwar sowohl hinsichtlich der Anzahl Gruppen (23,8% aller ausländischen Gruppen haben ihren Firmensitz in Deutschland), der Anzahl Tochterunternehmen (22,1%) als auch der Beschäftigten (25,1%). Darauf folgen die Vereinigten Staaten (11,8% der Gruppen; 14,6% der Tochterunternehmen; 21,2% der Beschäftigten) und Frankreich (8,1%; 12,2% bzw. 12,9%).

Ausländische multinationale Unternehmen wirken sich in unterschiedlichem Ausmass auf die Beschäftigung in der Schweiz aus. So haben vom Vereinigten Königreich aus kontrollierte Gruppen durchschnittlich 30 Beschäftigte, während von Dänemark aus kontrollierte Gruppen in der Schweiz durchschnittlich 163 Personen beschäftigen. (BFS/mc/ps)

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