Bucher Industries baut 210 Stellen ab

Bucher Industries

Das Emhart Glass-Werk im schwedischen Sundsvall ist vom Stellenabbau am stärksten betroffen. (Foto: Bucher Industries)

Niederweningen – Der Industriekonzern Bucher plant eine Neuausrichtung der Division Emhart Glass. Hierfür sollen in den USA und vor allem in Schweden insgesamt 210 Arbeitsplätze gestrichen werden, während das Geschäft in Asien ausgebaut werden soll. Damit sollen jährlich 25 Mio EUR eingespart werden. Gleichzeitig ist die Restrukturierung der Division mit Einmalkosten von 15 Mio EUR verbunden.

Seit einigen Jahren sei bei Emhart Glass eine Verschiebung der Nachfrage von technisch hochstehenden Maschinen hin zu mehr standardisierten Maschinen und Anlagen im preissensitiveren, mittleren Segment zu beobachten, teilte Bucher Industries am Donnerstag zur Begründung der Massnahmen mit. In aufstrebenden Märkten, wie dem mittleren Osten und Asien, steige die Nachfrage konstant, während die Märkte in Westeuropa und den USA immer reifer würden.

Einmalkosten von 15 Mio Franken
Die Kostenreduktion käme gemäss Bucher nach einer Übergangsphase im Jahr 2015 voll zum Tragen. Für die Restrukturierung rechnet Bucher mit Einmalkosten von 15 Mio EUR und will im laufenden Jahr bereits Rückstellungen in der Höhe von 12 Mio EUR bilden. Als Folge dieser Massnahme werde die Abteilung Emhart Glass zum Jahresabschluss ein negatives operatives Ergebnis verzeichnen. Der Stellenabbau in Schweden sei noch Gegenstand eines Konsultationsverfahrens mit den schwedischen Gewerkschaften welches rund drei Monate dauern werde. Vor Abschluss dieses Verfahrens könne kein definitiver Entscheid getroffen werden.

Herstellung von High-Ende-Produkten in Europa, übrige Produkte in Asien
Die geplante Neuausrichtung sieht vor die einzelnen Betriebe stärker zu spezialisieren. Am Standort Sundsvall in Schweden soll der Fokus auf high-end Produkte und Standardmaschinen für Kunden, welche heimische Produkte bevorzugen, gelegt werden. Hieraus würde eine Reduktion der Produktionskapazität um 50% erfolgen. Zudem soll das Logistikzentrum an diesem Standort an ein externes Unternehmen ausgelagert werden.

Nicht tangiert von der Neuausrichtung wäre nach Aussagen von Bucher Industries die Produktionsstätte im schwedischen Örebro. Hier sollen ausserdem zugekaufte high-end Komponenten vermehrt im eigenen Haus gefertigt werden. Maschinenteile, welche das Unternehmen als unkritisch bezeichnet, sollen zunehmend in Malaysia und China gefertigt werden.

50 neue Jobs in Malaysia
Hierfür sollen die Kapazitäten zur Produktion von kompletten Standard-Formungsmaschinen inklusive Sektionen und Mechanismen sowie Inspektionsmaschinen des mittleren Marktsegments in Malaysia ausgebaut werden. Insgesamt will das Unternehmen in Malaysia rund 50 neue Stellen schaffen. Entsprechend würden äquivalente Funktionen in den USA und Europa reduziert.

Guidance für das laufende Jahr bestätigt
Bucher bestätigte im Rahmen der Neuausrichtungspläne den Ausblick für das Geschäftsjahr 2012, obwohl die Division Emhart Glass aufgrund der Rückstellungen rote Zahlen schreiben dürfte. Das Management des Industriekonzerns rechnet weiterhin mit einer Verbesserung vom Umsatz, Betriebs- und Konzernergebnis.

An der Börse löste die Nachricht keine grossen Reaktionen aus. Bucher entwickeln sich im Einklang mit dem Gesamtmarkt und notieren bis 10.15 Uhr um 0,7% tiefer bei 170,20 CHF. Der SPI verliert indes bis zum Berichtszeitpunkt 0,6%. (awp/mc/pg)

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