Calida wird von Währungseffekten hart getroffen

Calida

Calida Store (Foto: Calida)

Sursee – Die Wäscheherstellerin Calida hat im ersten Semester 2015 unter stark negativen Wechselkurseffekten gelitten. Die Entwicklung wurde zusätzlich durch eine schwache Konsumneigung vor allem in den südeuropäischen Märkten akzentuiert. Der Ausblick auf das Gesamtjahr bleibt aber unverändert.

Der Umsatz sackte um fast 15% auf 168,1 Mio CHF ab. Die Gruppe erzielt rund 75% der Umsätze und Erträge in Euro. Doch auch währungsbereinigt hätte der Umsatzrückgang 4,8% betragen, wie Calida am Freitag mitteilte.

Das operative Betriebsergebnis (EBIT) lag mit 3,4 Mio CHF um 63% unter dem Vorjahreswert. Rund zwei Drittel des Rückgangs seien währungsbedingt, so Calida weiter. Unter dem Strich erwirtschaftete das Unternehmen noch einen kleinen Gewinn von 0,7 Mio CHF, nachdem in der Vorjahresperiode der Überschuss noch 5,2 Mio betragen hatte. Mit diesen Zahlen wurden die Erwartungen der Analysten verfehlt.

Die im Vorjahr integrierte Lafuma erzielte einer Mitteilung der französischen Gruppe zufolge ein negatives operatives Ergebnis von 0,3 Mio EUR, der gleiche Fehlbetrag resultierte unter dem Strich. Der Umsatz ging um 6,3% auf 80,1 Mio EUR zurück. Im Gesamtjahr soll jedoch bei Lafuma ein positives Ergebnis herausschauen, so die Franzosen weiter. Zur Lafuma-Gruppe gehören die Calida-Sparten Millet Mountain, Oxbow und Furniture.

Robuste Stammmarke
Die Traditionsmarke Calida erlitt einen Umsatzrückgang von knapp 8% auf 55,5 Mio CHF. Währungsbereinigt habe die Einbusse aber lediglich 1% betragen, womit sich die Stammmarke als sehr resistent erwiesen habe. Die Division Aubade hingegen habe in einem sehr schwierigen Konsummarkt einen Umsatzrückgang um 2% auf 26,4 Mio EUR erfahren. Schwach sei insbesondere der Hauptmarkt Frankreich gewesen.

Die Millet Mountain Group, die umsatzmässig zweitstärkste Calida-Division, erzielte einen Umsatz von 36,8 Mio EUR. Das entspreche im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang um 11%. Die kleinste Division, Oxbow, hatte einen Umsatzrückgang von 14% auf 13,6 Mio EUR zu verzeichnen.

Positiv habe sich derweil die Division Furniture entwickelt: Der Umsatz legte um 6,2% auf 28,8 Mio EUR zu. Diese Division unterliegt Calida zufolge keinen Währungseinflüssen, da ihre Produkte im Euroraum produziere und auch verkaufe.

Kein Aktivismus
Im Gegensatz zu vielen anderen Firmen trifft Calida keine Massnahmen infolge der Franken- und Dollarstärke. Calida wolle die langfristigen Ziele nicht zwecks einer kurzfristigen Ertragsoptimierung gefährden, führt das Unternehmen aus. Massnahmen, um mit den Marken Millet und Aubade auf internationalen Märkten wachsen zu können, seien eingeleitet.

Für das zweite Halbjahr erwartet Calida eine mit dem ersten Semester vergleichbare Geschäftsentwicklung und saisonal bedingt eine höhere Profitabilität. Denn das erste Halbjahr sei traditionell das umsatzmässig schwächere und weniger profitable. Für das Gesamtjahr geht der Kleiderhersteller nach wie vor von einem deutlich tieferen Ergebnis aus. (awp/mc/upd/ps)

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