Datacolor: Umsatz leicht tiefer wegen Währungen

Werner Dubach

Datacolor-VRP Werner Dubach.

Luzern – Die in der Farbmetrik tätige Datacolor hat im ersten Halbjahr 2010/11 – per 31. März – vor allem wegen Währungseffekten einen leichten Umsatzrückgang verbucht. Gewinnseitig konnte das Unternehmen jedoch zulegen. Im zweiten Semester wird eine Geschäftsentwicklung im Rahmen des ersten Halbjahres erwartet.

Der Nettoumsatz sank im Berichtszeitraum um 5,5% auf 28,4 Mio USD. Der EBIT stieg dagegen um 2,1% auf 2,5 Mio und die EBIT-Marge auf 8,8% von 8,1%. Der Reingewinn verbesserte sich um 24% auf 2,0 Mio USD, teilte Datacolor am Dienstag mit. Im Vorjahr hatten Fremdwährungsverluste den Reingewinn belastet.

Nachfrage entwickelt sich stabil
Die Nachfrage habe sich in der Berichtsperiode in den meisten Absatzmärkten der Datacolor gegenüber dem zweiten Halbjahr 2009/10 weitgehend stabil entwickelt, hiess es weiter. Der Rückgang des konsolidierten Umsatzes sei im Wesentlichen auf Wechselkursveränderungen zurückzuführen. Datacolor erzielt nach der Abspaltung des Eichhof-Getränkebereichs sowie dem Verkauf der Immobiliensparte im Jahr 2008 Umsätze vor allem in EUR und USD. Bei der Produktion in China sowie für strategische Komponenten in den USA entsteht den Angaben zufolge der Grossteil der Kosten in USD oder in Währungen, die sich am USD orientieren. Mit dem ersten Semester 2010/11 wird die Konzernrechnung erstmals in USD publiziert, mit umgerechneten Vorjahreszahlen.

Asien/Pazifik neu umsatzstärkste Marktregion
Der Geschäftsbereich Industrie steigerte den Nettoumsatz einschliesslich Service- und Supportleistungen im ersten Halbjahr 2010/11 leicht auf 23,0 Mio USD, was 81% des konsolidierten Nettoumsatzes entspricht. Der Nettoumsatz im Geschäftsbereich Konsumgüter erreichte mit 5,4 Mio USD den vom konjunkturbedingten Nachholbedarf grosser Handelsketten massgeblich beeinflussten Umsatz der Vorjahresperiode dagegen nicht mehr. Die Marktregion Asien/Pazifik erreichte einen Umsatzanteil von 30% und löste damit die Marktregion Nord- und Südamerika mit 28% als zweitgrössten geografischen Markt ab. Weiterhin stammte mit 42% aber der grösste Umsatzanteil aus Europa. Der durchschnittliche Personalbestand nahm vor allem wegen des Ausbaus der Geschäftstätigkeit in der Marktregion Asien/Pazifik um 23 auf 274 Vollzeitstellen zu.

«Weiterhin erfreulich hohe Eigenkapitalquote»
Der operative Cashflow ging um 75% auf 1,8 Mio USD zurück. Im Vorjahr hatte sich ein Rückgang des Nettoumlaufvermögens positiv auf die Kennziffer ausgewirkt. Der Free Cashflow reduzierte sich um 78% auf 1,6 Mio USD. Datacolor gibt die Nettoliquidität mit knapp stabilen 20,3 Mio USD an. Die Bilanzsumme zum Semesterende nahm auf 48,1 Mio USD zu, gegenüber 46,3 Mio USD per Ende September 2010. Datacolor verfügt über eine laut Mitteilung «weiterhin erfreulich hohe Eigenkapitalquote» von 56,1%, nach zuvor 57,3%.

F&E-Ausgaben erhöht
«Um den Innovationsrhythmus weiter zu erhöhen und die Geschwindigkeit für die Markteinführung neuer Produkte zu steigern», habe man die Ausgaben im Bereich Forschung und Entwicklung erhöht und mit 3,3 Mio USD bzw. 11,5% des Nettoumsatzes rund ein Drittel mehr als in der Vorjahresperiode für Forschung und Entwicklung aufgewendet. Unter anderem arbeite Datacolor «intensiv» an der Fertigstellung des mikrochipbasierten Minisensors, der in nächster Zeit ausgewählten Kunden vorgestellt werde. Weiter sei die internationale Marketing- und Verkaufsorganisation vor allem in den dynamischen asiatischen Märkten sowie in Wachstumsmärkten wie Brasilien und der Türkei ausgebaut worden.

Verhalten-optimistischer Ausblick
Für die weitere Zukunft gibt sich die Gesellschaft verhalten optimistisch. Man sei gut positioniert, um bei einer weiterhin positiven Wirtschaftsentwicklung nachhaltig zu wachsen, heisst es. Bei deutlich gesteigerten Aktivitäten in Marketing und Verkauf und Forschung und Entwicklung sowie steigenden Material- und Lohnkosten – insbesondere in China – erwartet das Management, dass das zweite Semester im Rahmen des ersten Halbjahres ausfallen wird. Verwaltungsratspräsident Werner Dubach hielt Ende März im Rahmen des von ihm lancierten Übernahmeangebots für Datacolor gemäss definitivem Endergebnis insgesamt 77,11% der Aktien. Bereits zuvor hatte der frühere Patron der Eichhof Brauereien das Angebot für zustande gekommen erklärt. (awp/mc/ps)

Exit mobile version