Dufry bleibt auf Erholungskurs

Dufry

(Foto: Dufry)

Basel – Der Reisedetailhändler Dufry hat sich im dritten Quartal weiter erholt. Dank gelockerten Reisebeschränkungen verkauft der Duty-Free-Spezialist an den Flughäfen zunehmend mehr Waren. Zudem machte das Basler Unternehmen weitere Fortschritte bei der Cashflow-Entwicklung und sieht sich gerüstet, von weiter anziehenden Reisetätigkeiten zu profitieren.

«Das dritte Quartal hat einen weiteren Aufwärtstrend gezeigt und stimmt uns für weitere Öffnungen der Reisetätigkeiten und Wachstumsmöglichkeiten zuversichtlich», wird Dufry-Chef Julían Díaz in der Mitteilung vom Donnerstag zitiert.

Wichtigster Wachstumsmotor blieb Nordamerika, aber auch in Grossbritannien und Kontinentaleuropa sowie Teilen Südamerikas sah Dufry dank laufender Impfkampagnen Verbesserungen. So gelang es den Umsatz im dritten Quartal gegenüber dem sehr schwachen Vorjahr auf 1,35 Milliarden Franken fast zu verdreifachen.

Verbesserte Cashflow-Entwicklung
Diese Umsatzentwicklung wurde in Expertenkreisen aber auch mehr oder weniger erwartet. Positiv zu überraschen vermochte Dufry indes bei der Cashflow-Entwicklung. Dank der in der Krise verbesserten Kosteneffizienz und erheblichen Erlassen bei den Mindestjahresmieten sieht sich das Unternehmen für einen Wiederaufschwung finanziell gerüstet.

So lag der freie Cashflow im dritten Quartal mit rund 254 Millionen Franken bereits wieder auf einem ähnlichen Niveau wie 2019. So gelang es, die Schulden abzubauen und per Ende September eine Cash-Position von 2,35 Milliarden aufzubauen.

Dufry hat nun seine Szenarien zur Umsatz- und Cashflow-Entwicklung im laufenden Jahr weiter erhöht. Bei einem Umsatzrückgang von 55 Prozent zum Niveau von 2019 erwartet das Management neu einen monatliche Cash-Abfluss von 13 Millionen Franken (bisher 30 Mio Fr.). Und bei einem Rückgang von 40 Prozent erwartet Dufry nun gar einen monatlichen Zufluss von 13 Millionen – bisher wurde hier lediglich der «Break-even» beim Cashflow in Aussicht gestellt.

Krise noch nicht überstanden
Dennoch bleibt die Krise deutlich spürbar. So betrug der Umsatz von Juli bis September noch immer nur 55,6 Prozent des Vergleichszeitraums aus dem Vor-Krisenjahr 2019 und für den Oktober stellte Dufry als erste Schätzung 60,6 Prozent in Aussicht. Damit zeichnet sich zwar eine Erholung ab, allerdings eine in kleinen Schritten.

Experten erwarten denn auch, dass es noch eine ganze Weile dauern könnte, bis sich die globale Reisetätigkeit vollends erholt haben wird. Und die ZKB fürchtet gar, dass die Erholung zu zögerlich sein und deshalb Senkungen der Konsenserwartungen nach sich ziehen könnte.

Und auch das pessimistischste Umsatzszenario von Dufry für das Gesamtjahr 2021 (-55% gegenüber 2019) hält die Kantonalbank noch für ambitioniert. Der zuständige ZKB-Experte rechnet vor: Um das Ziel zu erreichen dürfte der Umsatzrückgang im Schlussquartal 2021 gegenüber 2019 nur noch 33 Prozent betragen.

Bei den Investoren scheinen derzeit allerdings die positiven Aspekte zu überwiegen. Zum Börsenschluss notieren die Dufry-Aktien 3,5 Prozent höher bei 48,00

Franken. (awp/mc/ps)

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