Dufry stellt sich für Nach-Corona-Zeit auf

Dufry

Duty Free am Flughafen von Santo Domingo. (Foto: Dufry)

Basel – Der Reisedetailhändler Dufry ist zuversichtlich, dass sich die Reiseaktivitäten schon bald weltweit wieder vollständig erholen. Für die Nach-Corona-Zeit setzt sich das Unternehmen ambitionierte Ziele.

Der globale Reisemarkt und Flugverkehr habe sich schon bei früheren «Schocks», wie 9/11 oder der Finanzkrise im Jahr 2008, als sehr resilient erwiesen, sagte Firmenchef Xavier Rossyniol am Investorentag vom Dienstag. Derzeit verlaufe die Erholung in den verschiedenen Regionen unterschiedlich und auch die Geschäftsreisen seien noch weit hinter dem Vorkrisenniveau zurück – im Gegensatz zu den Ferienreisen.

Insgesamt rechne er ab 2025 mit einer «normalisierten» Wachstumsrate für die Branche von rund 6 Prozent pro Jahr, wie schon zwischen 2010 und 2019.

Wollen «Erlebnisse» bieten
Um dieses Branchenwachstum ummünzen zu können, will der erst seit Anfang Juni amtierende CEO das Einkaufen in den Läden auf Flughäfen, Häfen und auf Kreuzfahrtschiffen «revolutionieren». «Wir wollen nicht mehr einfach verschiedene Produkte anbieten, sondern Erlebnisse schaffen», erklärte Rossyniol die Strategie bis 2027. Dazu zähle auch die Verschränkung von Gastronomie mit dem Detailhandel und eine digitale Begleitung während des Einkaufs.

Eine grosse Rolle spielt zudem die Erhebung von Daten zum Konsumverhalten und den Präferenzen der Kundschaft. Dazu soll etwa bis 2025 ein gruppenweites Loyalitätsprogramm ausgerollt werden, das individualisierte Angebote und Rabatte ermöglicht. Bis dahin soll auch die Hälfte der Verkaufspunkte zu «Smart-Stores» umgebaut werden, in denen die Verweildauer und die besonders stark frequentierten Regale erhoben werden sollen.

Verstärkte Zusammenarbeit
Um diese Vision zu verwirklichen, will Dufry verstärkt mit den Vermietern zusammenarbeiten und auch die Koordination mit den Marken aus Bereichen wie Luxusgüter, Spirituosen und Parfums intensivieren. «Wir sind sehr offen, die Informationen mit unseren Partnern zu teilen und auszutauschen», so Rossyniol. Dabei würden zusätzlich zu den bestehenden auch neue Partnerschaften angestrebt.

Für den wichtigen Markt mit chinesischen Reisenden spielt die im Jahr 2020 vermeldete Kooperation mit Alibaba «eine Schlüsselrolle». Als Technologiekonzern sei dessen Know-How für Dufry bei der Weiterentwicklung enorm wichtig, zumal die Region Asien/Pazifik nach dem geplanten Abschluss der Übernahme von Autogrill innerhalb der Gruppe ein noch geringeres Gewicht hat.

Neue Mittelfristziele
Anlässlich des Investorentags hat sich das Unternehmen auch neue Ziele bis 2027 gesetzt. So will Dufry zusammen mit Autogrill in den kommenden zwei Jahren organisch um 7 bis 10 Prozent wachsen. Dank Synergien aus dem Zusammenschluss soll die Core-EBITDA-Marge dabei um 75 bis 100 Basispunkte ansteigen. Bestätigt werden auch die erwarteten Kostensynergien von rund 85 Millionen Franken.

Mittelfristig, also für den Zeitraum von 2025 bis 2027, wird mit einer leichten Verlangsamung gerechnet, auch weil sich der Aufholeffekt nach der Corona-Pandemie laufend verringern könnte. Der Umsatz soll jedoch immer noch um 5 bis 7 Prozent pro Jahr wachsen und die Core-EBITDA-Marge um 30 bis 40 Basispunkte ansteigen. (awp/mc/ps)

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