Zürich – Die Stimmung der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im Industriesektor hat sich im Oktober gegenüber dem Vormonat ganz leicht abgeschwächt. Die Firmen geraten zunehmend unter Druck, wenn sie stark auf Exporte angewiesen sind. US-Zölle und die geopolitische Lage belasten sie besonders.
Der Raiffeisen KMU PMI ist im Oktober leicht auf 50,2 von 50,5 Punkten gesunken, liegt damit aber immer noch knapp über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Die insgesamt stabile Entwicklung werde vor allem von den inlandsorientierten Industrieunternehmen gestützt, teilte Raiffeisen am Montag mit.
Diese konnten ihre Produktion deutlich ausbauen, nachdem der Auftragsbestand im September gestiegen war. Der entsprechende Unterindex habe sich mit 53,0 Punkte von zuvor 50,5 erhöht, heisst es in der Mitteilung. Allerdings fiel der Auftragsbestand im Oktober wieder auf 50,0 Punkte von zuvor 52,6 Zählern, was auf ausbleibende neue Impulse hindeute.
Auch die Beschäftigung ging nach einem überraschenden Anstieg im September wieder zurück. Die Lagerbestände liegen bereits seit vier Monaten unter der 50er-Marke – laut Raiffeisen ein Hinweis auf eine eher verhaltene Nachfrage.
Gegenwind für exportorientierte KMU
Vor allem exportorientierte KMU spüren den Gegenwind aus dem Ausland. Hier überwögen Betriebe, die von einem Rückgang ihrer Geschäftstätigkeit berichteten, betont Raiffeisen.
Rund 60 Prozent aller befragten Betriebe sehen laut der Umfrage die allgemeine Wirtschaftslage als grösste Herausforderung, bei Exportfirmen sind es sogar drei von vier. Belastend wirken vor allem die US-Zölle und der starke Franken. Andere Themen wie Fachkräftemangel oder Digitalisierung spielten derweil aktuell nur eine untergeordnete Rolle.
Für den KMU-PMI befragt Raiffeisen monatlich rund 200 Firmenkunden aus allen Branchen des verarbeitenden Gewerbes zu verschiedenen Aspekten ihrer Geschäftsaktivität. (awp/mc/pg)
