Hügli wegen starkem Franken mit tieferem EBIT

Hügli

(Foto: Hügli)

(Foto: Hügli)

Steinach – Die Hügli-Gruppe hat im vergangenen Geschäftsjahr 2015 aufgrund des starken Frankens operativ eine Einbusse hinnehmen müssen. Unter dem Strich blieb der Rückgang dank tieferen Steuerquote allerdings minim. Der Verwaltungsrat schlägt entsprechend eine unveränderte Dividende vor. Für das laufende Jahr geht Hügli weiter von einem moderaten Umsatzwachstum und einer etwas höheren Marge aus.

Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT sank gegenüber dem Vorjahr um 5,4% auf 30,6 Mio und die entsprechende Marge auf 8,1% von 8,6% im Vorjahr. Letztere liege damit am unteren Rand des strategischen Zielkorridors von 8 bis 9%, sagte Konzernchef Thomas Bodenmann am Mittwoch vor den Medien in Zürich.

Der Konzerngewinn blieb mit 23,3 Mio CHF allerdings aufgrund eines positiven Steuereffektes (Verlustvorträge in Italien) mehr oder weniger auf Vorjahreshöhe (-0,3%). Bereits seit ein paar Wochen bekannt ist der Umsatz: Er nahm um 0,4% auf 378,3 Mio CHF zu. Organisch resultierte ein Plus von 3,4%, wobei diese Steigerung überwiegend auf höheren Absatzmengen basierte.

Franken wirkt sich auf Umsatz und Ertrag aus
2015 sei massiv beeinflusst gewesen durch die drastische Frankenaufwertung Mitte Januar, vor allem gegenüber dem Euro, so die Verantwortlichen. Da die Gruppe über 80% der Umsätze/Kosten nicht in Schweizer Franken realisiere, würden die tieferen Umrechnungskurse sowohl den ausgewiesenen Umsatz als auch den Ertrag massgeblich belasten. So ist Hügli etwa organisch um 11,7 Mio CHF und aufgrund von Akquisitionen um 25,3 Mio gewachsen, der Währungseffekt machte aber mit -35,6 Mio fast das ganze Wachstum wieder zunichte, wie Finanzchef Andreas Seibold aufzeigte.

Der Einfluss entsteht aber nicht nur durch die Umrechnung der Erfolgsrechnungen der Gesellschaften im Ausland in Franken, sondern auch durch die ökonomischen Folgen der Frankenaufwertung für Hügli in der Schweiz (Umsatzrückgang, Margenverlust). In Lokalwährungen resultierte den Angaben zufolge denn auch ein EBIT-Anstieg zum Vorjahr. Laut CEO Bodenmann hätte Hügli gar ein Rekordergebnis erzielt, wenn man der Franken zum Euro über die letzten zehn Jahre konstant gewesen wäre.

Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung vom 25. Mai aufgrund der Zahlen eine unveränderte Dividende von 16,00 CHF (pro Inhaberaktie) vor, was einer Ausschüttungsquote von rund einem Drittel entspricht. Der Verwaltungsrat habe auch über eine höhere Dividende diskutiert, sich dann aber für eine unveränderte Ausschüttung entschieden, so der CFO.

Verhaltener Start ins 2016
Der Start ins neue Jahr fiel derweil verhalten aus mit einem Minus von 0,1% auf 101,8 Mio CHF (Währungseffekt +1,5%). Das Management war davon aber nicht überrascht. Der Grund liege in einem ausserordentlich starken Vorjahrsquartal 2015 mit einer hohen organischen Wachstumsrate von 9,2%. Hügli habe während einer gewissen Periode von der Schwäche eines Konkurrenten profitiert und im Private Label Geschäft in Deutschland, dem wichtigsten Markt, eine gewisse Zeit überdurchschnittlich hohe Wachstumsstärke erzielt, so CEO Bodenmann.

Auf einer sogenannt «normalisierten» Basis 2015 hätte das organische Wachstum im ersten Quartal 2016 derweil bei rund 2,1% gelegen. Der CEO erwartet auch für das Gesamtjahr ein «moderates Wachstum» in der Grössenordnung von 2 bis 3%. Potential sieht Hügli vor allem im Bereich der Bio-, vegetarischen und veganen Produkte, wo auch Produktionskapazität aufgebaut werden soll. Im traditionellen Trockenmischgeschäft will Hügli sich derweil dank klarer Kostenführerschaft behaupten.

«Gesundes Wachstum»
Man strebe grundsätzlich ein «gesundes Wachstum» an, meinte Bodenmann, und sprach dabei von einer «gesunden Balance» zwischen Umsatz- und Gewinnwachstum. Dieses Jahr sollte der EBIT aufgrund eines «konsequenten Kostenmanagements» leicht überproportional zum Umsatz zulegen, was auch eine leicht höher Marge bedeuten würde. Die Prognose von Ende Januar wurde somit bestätigt.  (awp/mc/pg)

Exit mobile version