Galenica steigert Umsatz und Gewinn im Halbjahr

Etienne Jornod

Etienne Jornod, exekutiver Verwaltungsratspräsident Galenica. (Foto: Galencia)

Etienne Jornod, exekutiver Verwaltungsratspräsident Galenica. (Foto: Galencia)

Bern – Die im Gesundheitssektor tätige Galenica-Gruppe hat im ersten Halbjahr 2015 entgegen den Erwartungen den Gewinn erhöht und hebt in der Folge auch die Prognosen für das Gesamtjahr an. Bereits profitiert Galenica vom Mircera-Deal mit Roche und mit den Apotheken wurde die Rentabilität deutlich verbessert.

Der Gruppengewinn stieg um 5,5% auf 158 Mio CHF. Der Gewinn nach Abzug der Minderheiten ging dagegen um 2,8% auf 131 Mio zurück, wie Galenica am Dienstag mitteilte. Auf vergleichbarer Basis, also ohne Wechselkursverluste von 7,0 Mio und ohne rechnungslegungstechnische Elemente aus IAS 19 (-5,4 Mio), wäre auch der Gewinn nach Minderheiten um 6,4% auf 143 Mio angestiegen. Damit wurden die Analystenerwartungen klar übertroffen.

Der operative Gewinn (EBIT) erhöhte sich in der Berichtsperiode um 6,2% auf 201 Mio und der EBITDA um 5,6% auf 240 Mio. Dabei gelte es zu berücksichtigen, dass plangemäss Meilensteinzahlungen von rund 70 Mio weggefallen seien, heisst es weiter. Den Umsatz steigerte Galenica um 7,9% auf 1,79 Mrd CHF.

Auch sei aufgrund der mittlerweile laut Galenica «hervorragenden» Datenbasis für das Eisenpräparat Ferinject, mit 39,8 Mio CHF wie geplant weniger in die Forschung und Entwicklung investiert worden als noch vor Jahresfrist (51,5 Mio). Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Güter beliefen sich inklusive den 158 Mio an Voraus- und erwarteten Meilensteinzahlungen aus dem Mircera-Lizenzabkommen mit Roche auf 189 Mio (VJ 25,4 Mio).

Pharma-Verkäufe steigen weiter
Die Verkäufe in der Pharmasparte wuchsen um 24% auf 418 Mio an und das Apotheken- und Logistik-Geschäft von Galenica Santé setzte in den Monaten Januar bis Juni mit 1,41 Mrd 3,8% mehr um als noch vor einem Jahr. Vifor Pharma steigerte dabei den EBIT um weitere 7,3% auf 150 Mio, der EBIT von Galenica Santé wuchs überraschend stark um 16% auf 58,0 Mio. Dass dies trotz dem negativen Einflusses des starken Frankens erreicht werden konnte, sei auch den in den letzten Jahren umgesetzten Effizienzmassnahmen zuzuschreiben, so die Mitteilung.

Im Pharmabereich nahmen die Umsätze mit dem Eisenpräparat Ferinject um 30% auf 112 Mio CHF zu. In den USA, wo das Präparat seit Ende 2013 vom Partner Luitpold vertrieben wird, erreichten die Verkäufe mit 48,9 Mio USD bereits beinahe den Ganzjahresumsatz 2014. Für Vifor Pharma resultierte auf dem US-Markt ein Nettoumsatz von 15,6 Mio CHF.

Planmässig verlaufe auch die Entwicklung des im März 2014 in den USA eingeführten Phosphatbinders Velphoro. Mittlerweile habe Velphoro in 35 Ländern die Registrierung erhalten und sei seit der EU-Zulassung im Herbst 2014 bereits in neun Ländern in Europa lanciert worden. Der Umsatz belief sich auf 14,3 Mio CHF.

Die Umsätze aus der neuen Vertriebsvereinbarung mit Roche betrugen im Halbjahr 44,7 Mio CHF. Im Gesamtjahr werde Vifor Pharma mit Mircera bereits einen dreistelligen Umsatzbetrag verbuchen können, heisst es.

Retail verbessert Rentabilität
Im Apothekengeschäft (Retail) machte Galenica der starke Franken und der damit zunehmende Einkaufstourismus zu schaffen während sich demgegenüber eine starke Grippewelle positiv auf den Absatz auswirkte. An den insgesamt (inkl. unabhängige Partner) 500 Standorten erhöhte der Bereich Retail den Umsatz um 5,1% auf 639 Mio CHF und den EBIT gar um einen Viertel auf 38,1 Mio. So erhöhte sich die Umsatzrentabilität um einen Prozentpunkt auf 6,0% deutlich.

Im Bereich Logistics nahm der Umsatz mit der Grippewelle und dem Vertrieb hochpreisiger Medikamente um 3,7% auf 1,08 Mrd CHF zu. Bei den Medikamenten spürt Galenica allerdings Margendruck auch wegen behördlich verordneten Preissenkungen. Der EBIT verbesserte sich um 2,0% auf 16,2 Mio. Der Geschäftsbereich HealthCare Information (HCI) hat den Umsatz um 3,7% auf 21,5 Mio gesteigert und der EBIT nahm um 5,7% zu.

Ausblick erhöht
Im Ausblick hebt Galenica die bisherige Guidance an. Basierend auf den durchschnittlichen Wechselkursen des ersten Halbjahres geht das Management neu davon aus, dass es der Gruppe zum 20. Mal in Folge gelingen wird, den Gewinn sowohl vor als auch nach Abzug der Minderheiten zu steigern. Bislang wurde ein Gewinn auf Vorjahresniveau erwartet.

Auch die Vorbereitungen für die Aufteilung in zwei Gesellschaften (Vifor Pharma und Galenica Santé) seien «im vollen Gange», wird VRP Etienne Jornod im Halbjahresbericht zitiert. «Wir gehen davon aus, dass wir innerhalb der nächsten drei Jahre für eine Aufspaltung der Gruppe bereit sein werden.»

An der Börse wurden die Resultate und die Guidance-Erhöhung mit Beifall quittiert. Zu Handelsschluss notierten Galenica-Aktien 8,4% höher, während der Gesamtmarkt (SPI) um 0,80% nachgab. (awp/mc/upd/ps)

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