Hörgeräte: Weko ermittelt wegen Preisabsprachen

Stefan Ritler

Stefan Ritler, Direktor Eidg. Invalidenverischerung (IV).

Zürich – Die Wettbewerbskommission (Weko) soll im Hörgerätemarkt wegen möglicher Preisabsprachen ermitteln. Die Preise für Hörhilfen sind der Invalidenversicherung (IV) schon lange zu hoch. Fast 50 Mio CHF gab die IV allein letztes Jahr für Hörhilfen aus – so viel wie für kein anderes Hilfsmittel für Behinderte. «

«Bei Hörgeräten besteht hohes Sparpotenzial», sagt IV-Chef Stefan Ritler, wie die «HandelsZeitung» vom Donnerstag schreibt. Jetzt erhalte Ritler im Kampf für tiefere Apparatepreise unerwartete Hilfe. Gemäss Recherchen der HaZ komme die Weko nach monatelanger Vorabklärung im Markt für Hörhilfen nämlich zum Schluss: «Uns liegen Indizien für vertikale Preisabsprachen zwischen Hörgeräte-Herstellern und Akustikern vor», so Weko-Vizedirektor Olivier Schaller. Die Hörgeräte-Verkäufer hätten die Empfehlungen der Hersteller meist eins zu eins übernommen. Schaller spricht gemäss HaZ von «Hinweisen auf eine unzulässige Preisbindung zweiter Hand».

Empfindliche Bussen drohen
Den Firmen werde der Bericht des Weko-Sekretariats in diesen Tagen zugeschickt. Sollte sich der Verdacht auf Preisabsprachen auch in der nun folgenden vertieften Prüfung durch die Wettbewerbshüter erhärten, würden den Firmen hohe Bussen drohen, heisst es weiter. Bisher habe die Hörgerätebranche Kritik an ihren Apparatepreisen stets zurückgewiesen. «Ein Hörgerät kauft man nicht wie ein Mobiltelefon», sagt etwa Sonova-Chef Valentin Chapero. Bis es zum Kauf komme, besuche der Hörbehinderte den Akustiker in der Regel drei bis fünf Mal. Der Service ist im Preis inbegriffen. (awp/mc/ps)

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